Putin, Macron und die Gefahr des Atomkriegs
Er ist der gefährlichste Mann der Welt und kann jederzeit den Atomkrieg auslösen: So beschreibt Sergej Jirnov den russischen Zaren Wladimir Putin in seinem Buch „L’Engrenage“, das es in Frankreich auf Platz drei der Bestseller-Liste Sachbuch gebracht hat.
Jirnov, ehemaliger KGB-Agent wie Putin, liefert spannende Einsichten aus dem Innenleben des russischen Machtapparats, versucht sich aber auch an Analysen der französischen und europäischen Russland-Politik. Leider fallen diese nicht sehr überzeugend aus.
Wenn Präsident Emmanuel Macron, der „kleine Bourgeois“, dem „Gauner aus Leningrad“ gegenübergestellt wird, kann natürlich nur der gerissene Gauner gewinnen. Und wenn Macron mit Putin spricht, kann dabei natürlich nichts herauskommen.
„Man kann nicht mit Putin reden“, ist Jirnovs allzu leichtfüssiges Fazit der Last-Minute-Gespräche kurz vor Kriegsbeginn. Auch die EU lasse sich von Putin vorführen, die Sanktionen kämen zu spät und seien zu lasch. Alternativen formuliert Jironv jedoch nicht.
Soll man den Gesprächsfaden endgültig abreißen lassen und ein totales Energieembargo gegen Russland verhängen? Oder müsste man nicht vielmehr versuchen, den Krieg zu beenden, bevor es zu spät ist – und Putin den „roten Knopf“ für den Atomkrieg drückt?
Nord Stream 1: Die selbst verschuldete Krise
Durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 fließt wegen Wartungsarbeiten kein russisches Gas mehr nach Deutschland. Das könnte der Anfang vom Ende sein, heißt es in Berlin. Doch die Krise ist selbst verschuldet.
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