Operation gelungen, Patient tot-al abhängig

Schade, dass unser Dr. Schäuble das nicht mehr erleben konnte. Kurz nach seinem Abgang als Finanzminister kommt ein vernichtendes Urteil zu der von ihm eingefädelten „Rettung“ Griechenlands.

Die Operation sei zwar gelungen, doch der Patient bleibe von Hilfe abhängig, moniert der EU-Rechnungshof. Die Hilfsprogramme hätten Reformen vorangebracht und den Bankrott abgewendet.

Es sei aber nicht sichergestellt, dass Athen wieder vollständigen Zugang zu den Finanzmärkten erhalte. Dabei war das doch (angeblich) das Ziel der Euro-„Retter“, Schäuble hat daran nie einen Zweifel gelassen.

Umso größer waren und sind die Zweifel des IWF. Die unter den 350 Mrd. Euro teuren Hilfsprogrammen ständig gewachsene Schuldenlast sei nicht tragbar, meinen die Experten aus Washington.

Und die EU-Kommission habe die Programm nicht korrekt eingefädelt und überwacht, monieren nun die Rechnungsprüfer. Die griechische Zeitung „Kathimerini“ fasst die Kritik wie folgt zusammen:

The auditors found “weaknesses” in the design of the Greek programs. “Some key measures were not sufficiently justified,” the report said. The ECA stressed that a large chunk of the 45 billion euros pumped into the banking system may never be recovered. For other (measures), the Commission did not comprehensively consider Greece’s implementation capacity in the design process and thus did not adapt the scope and timing accordingly,” it said.

Zu gut deutsch: Einige zentrale Vorgaben waren nicht gerechtfertigt, andere waren überdimensioniert oder schlecht getimed. Allerdings wäre es falsch, der Kommission allein den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Die Fäden zog schließlich die Eurogruppe, die bekanntlich von Dr. Schäuble dominiert wurde. Schäuble war es auch, der die Kritik des IWF beiseite wischte…

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