Neues von Skripal – trotz Zensur

Was ist eigentlich aus dem ehemaligen Doppelagenten Skripal geworden? Seit der Massenausweisung russischer Diplomaten hat man nichts mehr von ihm gehört. Doch nun gibt es interessante Neuigkeiten.

Zum einen berichtet die “New York Times”, dass Skripal vor der Giftgas-Attacke sein beschauliches Rentnerleben aufgegeben und sich wieder in die Spionage-Szene begeben hat.

Er sei viel unterwegs gewesen und habe der “Community” Insider-Informationen über Russland angeboten, so das Blatt. Dies sei wohl mit Einwilligung der britischen Geheimdienste geschehen.

Unter anderem sei er nach Tschechien gereist, wo er sich mehrfach mit Geheimdienstlern getroffen habe. Das ist pikant, denn die tschechische Regierung hat kürzlich eingeräumt, mit dem Giftgas Nowitschok experimentiert zu haben.

Dabei haben UK und die EU doch Stein und Bein geschworen, dass der Kampfstoff ausschließlich in Russland fabriziert wurde (was auch schon falsch war, denn es war in der ehemaligen Sowjetunion, genauer: In Usbekistan).

Doch darauf geht die “Times” nicht ein. Sie stellt vielmehr die Frage, ob Skripal wegen seiner neuerlichen Agenten-Tätigkit zum Ziel der russischen Geheimdienste geworden sein könnte.

Belege gibt es dafür keine, denn Skripals Aktivitäten waren streng geheim – wir wissen noch nicht einmal, ob die Russen im Bilde waren. Die Briten hingegen wußten offenbar, was läuft.

Und wo wir schon bei unseren britischen Freunden sind: Sie haben zwei “D-Notices” (Zensuranordnungen) an die Medien verhängt (dank an Fefe für den Hinweis). Die letzte kam wohl am 14. März.

Kurz danach brach die Hysterie um den “Fall Skripal” aus. Kein Wunder, dass man seitdem nichts mehr von dem armen Mann und den Hintergründen seiner Vergiftung erfährt…

Siehe auch “Erneut krasse Fehlinformation im Fall Skripal”