Neoliberal ist jetzt sozial

Jetzt ist sie doch noch gekommen, die Sozial-Folgenabschätzung für das neue Griechenland-Programm. Kommissionschef Juncker hatte sie versprochen, aber bis zum Ja aus Berlin zurückgehalten.

Nun wird auch klar, warum: Die soziale Dimension der Krise in Griechenland wird nämlich komplett ignoriert. Austerität, Arbeitslose, Obdachlose, verzweifelte Rentner, Selbstmorde kommen in der Studie nicht vor.

Stattdessen allgemeine Erwägungen zur Nachhaltigkeit des Rentensystems und zur Bedeutung gesunder Finanzen. Diese seien die beste Garantie für ein funktionierendes Sozialsystem. Fazit der EU-Experten:

Taking all measures together, it is reasonable to conclude that if implemented fully and timely, the measures envisaged under the new ESM stability support programme will bring Greece back to stability and growth, in a financially and socially sustainable way. In so doing, the burden of adjustment is distributed as equitably and as fairly as possible across society, and adequately takes account of the most pressing social needs and challenges in Greece.

Das heißt nichts anderes, als das der neoliberale Kahlschlag die beste Sozialpolitik sein soll. Und das behauptet Juncker, der soziale Christdemokrat aus dem Steuerparadies Luxemburg… – Mehr zu Griechenland hier