Das Puzzle zerfällt
Wenige Tage vor dem nächsten EU-Krisengipfel steht Kanzlerin Merkel vor einem Scherbenhaufen. Sie wollte ganz EUropa für ihre Flüchtlingspolitik einspannen. Nun zerfällt das Puzzle, Merkel ist nicht mehr Nr. 1.
[dropcap]G[/dropcap]eplant war, dass die Türkei den Türsteher spielt, der Balkan den Puffer, Österreich das Vorzimmer. Auch Frankreich war eine Rolle zugedacht – als Joker für neue Flüchtlings-Kontingente.
Doch nun kommt eine Absage nach der anderen. Erst sagte die Türkei Nein. Sie denkt gar nicht daran, den Zustrom nach Europa zu begrenzen; die geplante Nato-Mission in der Ägäis dürfte daran nichts ändern.
Sie ist nur ein Feigenblatt  – genau wie das nächste Treffen der “Willigen” in der Brüsseler EU-Vertretung Österreichs. Denn Wien baut mit an der neuen Mauer durch Mazedonien, die die Visegrad-Staaten planen.
Sie wird Griechenland isolieren und Merkels Ansatz offener Grenzen in EUropa blamieren. Auch die Obergrenze, die Österreich ausgerufen hat und bald umsetzen wird, durchkreuzt Merkels Pläne.
Bleibt noch Frankreich. Doch auch in Paris geht das Puzzle nicht auf. Staatschef Hollande hält Merkel zwar verbal die Stange, doch Premier Valls will keine neuen Flüchtlinge aufnehmen, im Gegenteil.
Auch Frankreich ruft Stop!
Er fordert, dass vom EU-Gipfel ein Stop-Signal ausgehen muss. Auch Frankreich, Heimat der Menschenrechte, hat kapituliert. Schade, aber nach dem Terror von Paris war nichts anderes zu erwarten.
Aber die Hauptverantwortung liegt bei Merkel. Bei ihrem Alleingang in September hat sie Frankreich nicht mitgenommen. Österreich hat sie überfordert, der Türkei einen Blankoscheck ausgestellt.
Zuletzt plante sie keine “europäische Lösung” mehr, sondern eine deutsch-türkische. Merkel wollte führen, die anderen sollten die Drecksarbeit machen. Das konnte nicht gut gehen…
Hella-Maria Schier
15. März 2016 @ 00:07
Nur nochmal ergänzend zum Thema “südeuropäische Lebensart”. Syriza wollte im letzten Sommer die griechischen Oligarchen besteuern. Dies wurde hinter verschlosssenen Türen von der Troika abgelehnt, es sei ökonomisch nicht sinnvoll. Die Reichen mögen untereinander konkurrieren – , wenn es ihnen von unten ans Eingemachte gehen soll, halten sie zusammen. An Griechenland sollte u.a. erprobt werden, wie weit man mit einer Bevölkerung gehen kann. Das Geld kam nicht bei der Bevölkerung an. Gerettet wurden die Banken und die EU hat nichts Sinnvolles unternommen, dass die griechische Wirtschaft hätte ankurbeln können. Die Austeritätspolitik ist Schwachsinn, was außerhalb Deutschlands fast jeder weiß, auch die Amerikaner..Griechenland soll überhaupt nicht wieder hochkommen, so sieht es viel eher aus.
Peter Nemschak
17. Februar 2016 @ 08:39
@GS Ihren Fehlschluss haben bis jetzt Italien und Griechenland gemacht. Bei diesen Ländern wird das Problem landen, wenn es keine europäische Lösung gibt.
Beate
17. Februar 2016 @ 07:05
Nachhaltigkeitsbericht bis zum Jahr 2060.
Ergebnis
1.Der Exportüberschuss trägt nichts dazu bei das demografische Problem zu lösen.
2.Die Exportüberschüsse liegen in wenigen privaten Händen.
3.Um die Alten zu versorgen sind immer höhere kreditfinanzierte Zuschüsse in das gesetzliche Rentenversicherungssystem notwendig.
4. Schäuble fehlt die Intelligenz um diese Zusammenhänge zu sehen.