Merkels “Liebesgrüße” nach Athen

Es sollte eine symbolische Geste sein. Doch nun will die Bundesregierung bis zu 400 Asylbewerber zurück nach Griechenland schieben. Der “Liebesgruß” von Kanzlerin Merkel kommt zur Unzeit.

Denn seit einigen Tagen kommen wieder mehr Flüchtlinge über die Ägäis nach Griechenland. In den letzten Tagen wurden 330 Neuankömmlinge registriert, wie der “Guardian” meldet.

Zudem haben die Spannungen mit der Türkei wieder zugenommen. Denn die Regierung von Sultan Erdogan stellt offen die international anerkannte Seegrenze in der Ägäis infrage.

Aber das scheint die Verantwortlichen in Berlin und bei der EU in Brüssel nicht zu interessieren. Ihnen geht es darum, ein Zeichen für die Rückkehr zur “Normalität” zu setzen.

Athen hatte letztlich keine Wahl, so der “Guardian”. “Officials say privately that acceptance of the transfers has been non-negotiable given Greece’s EU membership and receipt of funds from Brussels.”

Im Klartext: Wenn Griechenland nicht mitspielt, wird die EU-Hilfe gekürzt. Aber wie war das mit dem Versprechen, Asylbewerber aus Griechenland nach Deutschland und anderswo umzusiedeln?

Da tut sich wenig. Mehr als 14.000 Asylbewerber sitzen weiter auf den griechischen Inseln fest- unter teils chaotischen Umständen. Derweil stehen in Deutschland Asylunterkünfte leer…

Siehe auch “Griechenland ist abgebrannt”