Barrosos letzter Coup

“Ich bin weder neoliberal noch konservativ”: Mit diesen Worten verabschiedet sich Kommissionschef Barroso nach zehn Jahren aus dem Amt. Zu dumm, dass ihm das niemand mehr glaubt.

Schließlich steht die Kommission Barroso I für ungezügelte Finanzmärkte, und Barroso II für neoliberale “Anpassungsprogramm” für halb Europa, Barrosos Heimatland Portugal eingeschlossen.

In einem lesenswerten Interview mit dem belgischen “Soir” gibt Barroso den Schwarzen Peter aber weiter – an Kanzlerin Merkel. In der Eurokrise habe sie es an Solidarität missen lassen.

Zudem habe sei beim Krisen-Gipfel im Herbst 2011 in Cannes geplant gewesen , “Italien unter die Kuratel des IWF” zu stellen. “Sogar Merkel war einverstanden”, so Barroso über die “größte Konfrontation”.

Er habe dies aber gemeinsam mit Ratspräsident Van Rompuy verhindert. Dazu hätten sich die beiden EU-Chefs mit US-Präsident Obama verbündet. Warum liest man das nie in der deutschen Presse?

Eine ähnliche Darstellung hat bereits der spanische Ex-Premier Zapatero abgegeben. Merkel habe nicht nur Italien, sondern auch Spanien unter IWF-Aufsicht stellen wollen… – Mehr hier