Berlin will Bankenunion streichen
Kommt das Wort demnächst auf den Index? Beim EU-Guipfel versuchte Kanzlerin Merkel, die “Bankenunion” zu streichen – und sie durch einen “integrierten Finanzrahmen” zu ersetzen.
Doch vergeblich: der Begriff steht in den Schlussfolgerungen (der Text findet sich hier). Dafür sorgte unter anderem Italien, das die Bankenunion erfunden hat, um sich im Notfall Hilfe zu sichern.
Trotzdem ist nun allen klar, worum es geht: die Solidarität der Finanzinstitute in der Eurozone zu unterwandern. Die Banken sollen bluten – doch die deutschen nicht (jedenfalls nicht für die andern).
Ralf Sippel
1. Juli 2013 @ 17:39
“massive Folgen”
Der Steuerzahler hat noch zu viel Geld. Warum soll nicht der der Einfachheithalber für Banken zahlen?
Und wir in Deutschland haben doch auch gute Erfahrungen damit: Die Hypo Real Estate, deren Arbeitplätze, die Anleihen der Renten- und Lebensversicherer wurden gerettet, nur die Kleinaktionäre hatten das Nachsehn.
Commerzbank das Gleiche (Zur Erinnerung, die ALlianz hat sich vorher alles herausgepickt, was deren Aktionäre einen Gewinn gebracht hat).
Wenn alein Deutschland so erfolgreich gerettet hat, warum nicht auf europäische Beine stellen?
Johannes
29. Juni 2013 @ 06:32
Ich verstehe zwar, wie Ebo hier die Bankenunion begründet und uns deutsche Steuerzahler zur Rettung von Pleitebanken in ganz Europa “überreden” will, aber das sehe ich dennoch nicht ein. Wenn der Norden Pleitebanken im Süden rettet, wird sich NICHTS, aber wirklich gar nichts ändern. Was Banken machen, muss massive Folgen haben. Wer nicht hören will und Eurogesetze nicht reskpektieren kann, der muss fühlen. Vielleicht werden dann ja mal die Politiker ganz Europas, inkl. der Deutschen, die Banken härter Regulieren. Immer mehr Regierungen stürzen über die Bankenrettung aka Eurorettung. Das ist gut so, jeder sieht, rettet ich die ollen Banken, bin ich vielleicht schon morgen der Buhmann meines Landes. Wer Banken rettet, ist böse, zumindet in den Augen von uns normalen Bürgern, und das ist gut so!
ebo
28. Juni 2013 @ 22:44
@Benno Ganz einfach weil es deutsche Banken waren die ihr/unser Geld in Spanien oder in Irland verzockt haben. Sie werden durch den ESM schadlos gehalten, die Krisenländer könne3n sehen wwo sie bleiben. Anders ausgedrückt: wir haben den Bankensozialismus genau so lange gefördert, wie er Deutschland nutzte…
Mira
29. Juni 2013 @ 14:34
Ebo,
dt. Banken haben dort nichts verzockt, sondern allenfalls Kredite an Finanzinstitute in diesen Ländern ausgeliehen. Es hat sich halt gezeigt, dass das unter den gegebenen Standards weit riskanter war, als es hätte sein sollen.
Und da es sich um dt. Ersparnisse handelt, ist es ja wohl selbstverständlich, dass politisch Notwendige zu unternehmen, um diese zu sichern. Es teilt halt nicht jeder dein schräges Rechtsempfinden.
Benno
10. Juli 2013 @ 18:06
1. Ohne den Euro hätten Nordbanken (französische, deutsche, britische…) nie so viel in Spanien oder Irland “verzockt”, denn es wäre nie soviel in diese Staaten geflossen.
2. Ohne Euro hätten Spanien und irland auch keine Bankenkrise, ausgelöst durch die Immobilienkrise gehabt. Ohne Euro und Immoboom hätten diese Banken nicht vom Staat gerettet werden müssen.
3. ohne Euro könnten deutsche Sparer deutsche Banken retten, französische Sparer die französichen Banken.
4. Laut BIZ sind französiche Banken z.B. in Griechenland mit 39,9 Mrd im Feuer, deutsche Banken nur mit 6,3 Mrd. In Italien ist das exposure französischer Banken 334 Mrd, das der deutschen nur 134 Mrd. Frankreich ist viel mehr in den Südstaaten involviert als die deutschen Banken. Also müsste es korrekt heissen:Frankreichs Banken haben am meisten verzockt, werden von 8deutschen) Steuerzahlern via ESM gerettet und Frankreich fördert den 8Banken) -sozialismus.
Das erklärt auch, warum Frankreich ESM und Bankenunion will: so sollen französische Bankenschulden von deutschen Steuerzahlern bezahlt werden.
ebo
10. Juli 2013 @ 18:11
@Benno
Du hast Irland und Spanien vergessen. Dort sind dt. Banken wesentlich stärker exponiert als französische. Und das Bsp. Italien zieht auch nicht, denn das Land ist noch nicht unter dem Rettungsschirm. Wenn man dann noch den dt. Bankenrettungsschirm hinzunimmt, ist doch wohl klar, wo die Bankster am meisten gezockt und “gestützt” wurden…
Benno
28. Juni 2013 @ 17:30
Warum sollen denn deutsche Steuerzahler für fremde Banken zahlen? Wegen dem Euro, für oder gegen den man nicht abstimmen durfte/konnte, haben Irland und Spanien eine Immobilienkrise erlitten, die widerum deren Banken in eine Krise brachte. Soll der Fehler des Euro auf den Schultern von Nord-Steuerzahlern liegen?