Merkel hilft dem Unwilligen

Offiziell ist Kanzlerin Merkel immer noch die Schutzheilige der Flüchtlinge. Doch in der Praxis schwenkt sie immer mehr um. Jüngstes Beispiel: ihre wachsende Unterstützung für den Briten Cameron.

Genau in dem Moment, da Cameron seine Anti-Migrations-Rhetorik verschärft, kündigt Merkel noch mehr deutsche Hilfe für den Briten und seine vier „Kernforderungen“ zum EU-Referendum an.

Dabei sind zwei dieser Forderungen der offiziellen Politik Merkels diametral entgegengesetzt: Keine Beteiligung an der Umverteilung von Flüchtlingen in der EU, keine Hilfe für Euro-Krisenländer.

Cameron tritt in diesen Fragen härter auf als Orban, Kasczynski und die „Wahren Finnen“ zusammengenommen. Doch weil er (für Merkel) wichtig ist, geht die Kanzlerin auf sein unfaires Pokerspiel ein.

Damit verwickelt sie sich aber in Widersprüche: Einerseits übt sie Druck auf die Osteuropäer und andere „Unwillige“ aus, endlich mehr Flüchtlinge zu nehmen. Andererseits hilft sie dem größten Unwilligen – Cameron!

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