Mehr Bürokratie, mehr Sozialabbau

Die Anhänger neoliberaler “Reformen” in der EU tun ja immer so, als seien sie für Markt und gegen Bürokratie. Doch heute haben sie das Gegenteil bewiesen – mit so genannten “Produktivitätsausschüssen”.

Die neuen Gremien sollen die Wettbewerbsfähigkeit zu einem Kernthema der Finanzpolitik in allen EU-Staaten machen und dabei auch auf angeblich „schädliche“ Lohnentwicklungen achten.

Auch um Strukturreformen sollen sich die neuen Ausschüsse kümmern, sagte Eurogruppenchef Dijsselbloem bei einem Ratstreffen in Luxemburg.

Es läuft also auf neue Lohnkürzungen, weitere Flexibilisierung der Arbeit etc. hinaus – also auf all das, wogegen Franzosen und Belgier gerade Sturm laufen.

Und natürlich auf mehr Bürokratie. Dabei haben wir jetzt schon das “Europäische Semester” – eine aufwändige, zentrale Überwachung der Finanz- und Wirtschaftspolitik in Brüssel.

Aber unsere Finanzminister können davon gar nicht genug haben. Sie poltern gegen “mehr Staat” und “mehr Europa” – doch wenn es um Sozialabbau geht, kann es nicht genug Kontrolle geben!?