Masseneinwanderung? Masseneinbürgerung!

Die Wahl in Ungarn hat es wieder gezeigt: Da, wo es am wenigsten Einwanderer gibt, lässt sich mit der Angst vor Einwanderern der größte Erfolg erzielen. Orbans Angst-Kampagne gegen die “Masseneinwanderung” hat sich (leider) ausgezahlt.

Doch wie sieht es wirklich aus mit Migration und Einwanderung? Darüber gibt das EU-Statistikamt Eurostat Auskunft – mit neuen Zahlen zur Einbürgerung. Sie widerlegen viele gängige Klischees.

Denn bei der Einbürgerung liegt nicht etwa Deutschland vor, wie man nach der Flüchtlingswelle 2015 vermuten könnte. Nein, es sind Italien, Spanien, UK und Frankreich (in dieser Reihenfolge).

Rechnet man die Einbürgerungen auf die Zahl der Einwohner um, so ergibt sich noch ein anderes Bild. Zitat Eurostat:

In relation to the population, the highest number of citizenships were granted by Sweden (6.2 per thousand persons) followed by Luxembourg (5.7) and Cyprus (5.5).

Deutschland ist, was Einbürgerungen und damit auch “Multikulti” betrifft, also immer noch zurückhaltend, um nicht zu sagen rückständig. Nur Türken, Polen und Russen haben hierzulande eine echte Chance.

Bemerkenswert ist aber auch, dass die Zahl der Einbürgerungen in der EU einen neuen Rekord erreicht hat. 2016 wurden insgesamt 994.800 Menschen EU-Bürger. Dies waren 18 Prozent mehr als 2015.

Größte Gruppe waren mit 101.300 Menschen übrigens Marokkaner, danach folgen Albaner. Warum es diese Menschen besonders oft in die EU zieht, geht aus der Statistik nicht hervor…