Man stelle sich vor…
…die Orban-Mauer stünde an der Südgrenze der USA. Das Weber-Zitat hätte ein führender Trump-Anhänger gesagt. Und das Dobrindt-Manifest wäre bei “Breitbart” erschienen…
Was hätte das für Wellen in den deutschen Medien geschlagen? “Spiegel”-Aufmacher, “SZ”-Videoanalyse, Tagesschau-Kommentar – und natürlich breite Verurteilung durch Merkel & Co.
Doch nichts von alldem. Zumindest in Deutschland hat man sich offenbar daran gewöhnt, dass Trump der Trottel ist, und Merkel die unschuldige “Führerin der freien Welt”, die über unsere Werte wacht…
…selbst wenn sie von ihren eigenen Leuten verhöhnt werden. Bleibt zu hoffen, dass nun bald die “finale Lösung der Koalitionsfrage” kommt – mit einem klaren Nein der SPD!
P.S.: Das mit der “finalen Lösung” ist eine Anspielung auf Weber, mit den Nazis hat das nichts zu tun! Das sei hier in aller Klarheit festgehalten…
kaush
6. Januar 2018 @ 22:55
„Wer ihm dabei allerdings „irgendwelche Assoziationen“ unterstelle, sei „unredlich“. Das Zitat hatte empörte Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus gelöst.“
Wobei unredlich für die Betroffenheits-Schauspieler noch eine sehr milde wortwahl ist.
Früher waren Faschisten Braun, heute haben sie andere Farben. Ihre Schlägertruppe trägt schwarz. Die Methoden haben sich nicht sehr geändert.
Claus
6. Januar 2018 @ 18:52
Man stelle sich vor . . .
irgendjemand in der Nähe der AfD hätte so gesprochen: Ein ARD-Brennpunkt nach der Tagesschau, Slomka- und Kleber-Verhöre und Illner-, Maischberger-, Plasberg und Will-Talkshow-Tribunale mit maximaler öffentlich-rechtlicher Empörung wären garantiert.
Nun will Weber die Sache mittels „Bedauern“ wieder einfangen, nachdem er anfänglich jede Kritik an seiner Aussage „deutlich zurückwies“.
Offenbar erinnert er sich nicht an das, was Franz-Josef Strauss (auch CSU) bereits zu Zeiten thematisierte, als es noch nicht ins breite öffentliche Bewusstsein vorgedrungen war. Er sagte:
“Wir dürfen uns nicht im Kampf um die Sprache von den Sozialisten verdrängen lassen. Denn den Rückschlag der 1970er Jahre haben wir nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass die anderen sich der Sprache bemächtigt haben, die Sprache als Waffe benutzt haben, dass sie Begriffe herausgestellt, mit anderem Inhalt gefüllt und dann als Wurfgeschosse gegen uns – nicht ohne Erfolg – verwendet haben. Und darum ist für mich der Kampf um die Sprache eine der wesentlichsten Voraussetzungen für die geistige Selbstbehauptung.”
ebo
6. Januar 2018 @ 18:57
Richtig auch bei der AfD wäre die Empörung groß gewesen. Vermutlich hätte man von einer ungeheuerlichen Provokation gesprochen… Bei der CSU scheinen andere Regeln zu gelten.
Peter Nemschak
6. Januar 2018 @ 16:39
Eine große Koalition wäre Garant für Realpolitik. Das Moralisieren der Linken führt ins Leere und nervt. Am Boden der Realitäten bleiben. Und die heißen, dass sich die USA aus unserer Region zurückgezogen haben und Europa etwas eigenes aufbauen muss. Das hat Priorität, nicht die Wertedebatte. Da helfen Streitereien mit Polen und Ungarn nicht. Im übrigen sind sich auch die beiden nicht handelseins.
ebo
6. Januar 2018 @ 18:04
Es geht um die Provokationen der CSU, nicht um Ihre imaginären Linken. Vieles, was neuerdings aus München oder Wien kommt, erinnert an Trump
Peter Nemschak
6. Januar 2018 @ 19:30
Wo ist die Provokation? Politik ist nichts für zarte Seelen. Die Leute bekommen, was sie gewählt haben, und die Welt wird deshalb nicht untergehen, wie die Wahlverlierer glauben machen wollen. Warum kritisieren Sie immer die Politiker und nicht die Wähler, die sie gewählt haben?
⭐bluecrystal7
7. Januar 2018 @ 05:21
Also Manfred Weber (Vorsitzender der Konservativen im Europaparlament) ist mit seinem unfassbar dämlichen Kommentar – Zitat: „ENDLÖSUNG(!) der Flüchtlingsfrage“ – einfach nur mächtig übers Ziel hinausgeschossen… Wie kann man nur sowas sagen? Er ruderte daraufhin wieder zurück…
Dem Weber nehme ich aber absolut gar nichts ab… Der Mann wirkt auf mich extrem arrogant und eben doch sehr provokant! Außerdem machte er während der Griechenland-Verhandlungen 2015 abfällige Kommentare!
Arrogant eben, wie bereits gesagt…
kaush
6. Januar 2018 @ 14:35
Man stelle sich vor, man hätte keine Zensur, sondern Meinungsfreiheit und könnte Probleme offen Diskutieren.
Ohne künstliche Aufgeregtheit, ohne vorsätzliches falsch verstehen, ohne Denunziantentum.
Wäre das nicht schön?
„Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
George Orwell