Macrons merkwürdige Männerfreundschaft

Warum hat Frankreichs neuer Sonnenkönig Macron den US-Präsidenten Trump zum 14. Juli nach Paris eingeladen? Das bleibt auch nach der gemeinsamen Militärparade schleierhaft. Geht es um eine Männerfreundschaft?

Auf den ersten Blick haben Macron und Trump nichts gemeinsam. Macron setzt auf Kanzlerin Merkel, Trump nennt ihre Politik “bad, very bad”. Macron steht zum Klimaabkommen von Paris, Trump ist ausgestiegen.

Doch schon bei ihrer ersten Begegnung in Brüssel Ende Mai präsentierten sich Macron und Trump als dicke Freunde. Der Franzose durfte allein mit dem Amerikaner zu Mittag essen, es war eine Privataudienz.

Dafür hat sich Macron nun revanchiert – mit einem mondänen Diner im Eiffelturm und einer gemeinsamen Militärparade. Der offizielle Anlass – 100 Jahre Waffenbrüderschaft – ist wohl nicht der einzige Grund.

Entwickelt sich da eine Männerfreundschaft? Oder möchte sich Frankreichs neuer Sonnenkönig einfach mit den Mächtigen dieser Welt zeigen – so wie De Gaulle einst Frankreichs “Grandeur” feierte?

Fest steht, dass das Treffen außer schönen Bildern und militärisch-martialischen Gesten nicht viel gebracht hat.

Oder soll man Trumps Macho-Bemerkung über Brigitte Macron und seine vage Andeutung zum Pariser Klimavertrag (“etwas wird passieren”) schon als Erfolg werten?

 

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