Kroes-Skandal : Juncker mauert
Immer wenn es politisch wird, kneift Junckers “politische EU-Kommission” den Schwanz ein. So ist es auch diesmal, wo der Skandal um Ex-Kommissarin Kroes und ihre Briefkastenfirma auf den Bahamas hochkocht.
Juncker will weder den Brief veröffentlichen, in dem er von Kroes Auskunft über ihre verheimlichte Firma fordert. Noch will er die Niederländerin mit einer Klage oder anderen Sanktionen unter Druck setzen.
Dabei geht es hier um schwere und schwerste Vorwürfe: Falschaussage unter Eid, Amtsmissbrauch (Kroes war Wettbewerbskommissarin!), Korruption und Geldwäsche…
Klar, erst müssen die Fakten gecheckt und muss die Beklagte angehört werden. Doch politisch ist dieses Verfahren nicht, ganz im Gegenteil: Juncker versucht es zu entpolitisieren. Er mauert.
Der Grund ist unschwer zu erraten: Sonst könnte man ja an LuxLeaks, Panama, Lehman und all die anderen Affären erinnert werden, die die EU-Kommission erschüttern…
S.B.
23. September 2016 @ 20:42
Man muss sich ernsthaft fragen, ob in die obersten Politik-Etagen überhaupt jemand gelangt, der keinen Dreck am Stecken hat. Wenn man sich anschaut, wie mit derartigen Fällen immer wieder (politisch) umgegangen wird, stellt man jedesmal aufs Neue fest: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Warum wohl ist das so?