Krisengewinner Buba

Die Bundesbank hat 2013 einen Gewinn von 4,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das größte Plus seit fünf Jahren geht zu einem Großteil auf  Zinserträge aus Anleihen zurück, die sie im Zuge der Eurokrise in Südeuropa aufgekauft hat. Damit wird nun auch die Buba zum Krisengewinner – wider Willen.

Dass Deutschland von der Eurokrise profitiert, war schon länger klar. Da es als “sicherer Hafen” gilt, können sich Bund, Länder und Unternehmen zu äußerst niedrigen Zinsen finanzieren.

Allein für den Bund summiert sich der Gewinn auf mindestens 80 Milliarden Euro. Nun kann sich Finanzminister Schäuble über einen neuen Geldsegen freuen: Die Buba überweist 2,5 Mrd. Euro nach Berlin.

Das ist doppelt ironisch. Denn zum einen ist der Gewinn zum Großteil auf den Verkauf von Staatsanleihen aus Griechenland, Portugal und anderen Euro-Krisenländern zurückzuführen. Berlin profitiert von der Sanierung des Südens.

Zum anderen hatte sich Buba-Chef Weidmann bzw. sein Vorgänger stets gegen die Stützungskäufe gewehrt. Wenn es nach den Ajatollahs aus Frankfurt gegangen wäre, hätte man Griechenland & Co. nicht helfen dürfen.

Eine bittere Note erhält diese Ironie der Geschichte aber durch den Umstand, dass Griechenland heute schlechter dasteht denn zuvor. Die Schuldenquote ist höher denn je, die Arbeitslosigkeit auch.

Viele Arbeitsplätze sind für immer verloren, die Wirtschaftsleistung ist seit Beginn der “Rettung” stärker eingebrochen als im 2. Weltkrieg. Es wid Jahrzehnte dauen, bis sich Griechenland davon erholt.

Noch bitterer ist, dass Schäuble und Weidmann die perversen Folgen ihrer Politik bis heute nicht eingestehen. Die Gewinne kassieren sie gern, die Kosten und Folgekosten leugnen sie.

Schäuble ist nicht einmal bereit, das Urteil des Europarlaments anzuerkennen, das der Troika, die im Namen der Gläubiger handelte, nach einer eingehenden Untersuchung Versagen bescheinigt.

Und Weidmann fordert sogar weitere Einschnitte – natürlich nicht bei den Gewinnern in Deutschland, sondern bei den Verlierern in Griechenland.

“Um die Krise und ihre tiefer liegenden strukturellen Ursachen tatsächlich dauerhaft zu überwinden, sind weiterhin erhebliche Anstrengungen und ein langer Atem nötig”, befand Weidmann laut n-tv.

Angeblich lasse sich nur so die Krise dauerhaft überwinden. In Wahrheit lässt sich nur so die deutsche Rente auf die Krise dauerhaft sichern…