Ukraine goes Business
So sieht also eine prowestliche Regierung aus: Nachdem der Wunschkandidat der USA, Jazenjuk, als Premier bestätigt wurde, ernannte die neue Regierung in Kiew eine ehemalige US-Diplomatin zur Finanzministerin.
Es handelt sich um Natalie Jaresko, die früher im US-Außenministerium diente und bis heute die ukrainische Private Equity Firma „Horizon Capital“ leitet (siehe die Website hier).
„Horizon“ ist neben der Ukraine vor allem in Weißrussland und Moldawien aktiv – dem nächsten Land, das die EU „modernisieren“ möchte. Von einem Interessenkonflikt ist bisher keine Rede.
Damit Jarekso Ministerin werden konnte, musste ihr Präsident Poroschenko noch schnell die Staatsbürgerschaft verleihen. Laut „Kiev Post“ war das aber nur eine Formalie…
…was den Eindruck bestätigt, dass nicht der Maidan in Kiew gesiegt hat, sondern das westlich orientierte Kapital – pardon: das moderne Unternehmertum. Poroschenko macht ja auch hübsche Geschäfte… – Mehr hier
Michael
4. Dezember 2014 @ 08:32
Ein Ministeramt ist wie ein Schleudersitz, somit keine Basis, von der man langfristig leben kann. Politiker brauchen daher einen Beruf außerhalb der Politik. Die hier diskutierten drei Personen sind von einem korrekt gewählten Präsidenten ernannte Mitglieder einer Regierung, die sich auf eine Mehrheit in einem korrekt gewählten Parlament stützt. In den Ex-Sowjetstaaten bzw. ehemaligen Ostblockstaaten ist es keine Seltenheit, dass Leute in der Politik aktiv sind, die lange im Ausland bzw. im Exil gelebt haben. Ein anderes prominentes Beispiel wäre etwa Karl Schwarzenberg, der die Wahl zum tschechischen Präsidenten zwar verloren hat, aber mit sehr achtbarem Ergebnis.
Claus
3. Dezember 2014 @ 10:41
Wunderbar! Dann ist die Ukraine jetzt in die geo- und auch finanzpolitischen Pläne der USA und NATO perfekt „eingebettet“. Sollen nicht auch die ukrainischen Goldreserven aus „Sicherheitsgründen“ schon in die USA verfrachtet worden sein? War ja nicht gerade wenig, was man so unbestätigt hört. Aber vermutlich genug, um Putin’s offene Gasrechnungen zu begleichen. Nun dürfen wir das! (Oder in politisch korrekter Nachrichtenlage: „Die EU übernimmt das, es entstehen hierfür keine Kosten, da die Mittel bereits allokiert waren!
hyperlokal
3. Dezember 2014 @ 10:35
Sagen wir es doch direkt.
Die USA hat sich (nach Polen) einen weiteren noch abhängigeren Vasallenstaat geschaffen.
Peter Nemschak
3. Dezember 2014 @ 10:56
Geopolitisch gehört zu dieser Abhängigkeit der gesamte Staatenbund der EU. Ob die USA oder Russland das kleinere Übel sind, muss jeder für sich entscheiden.
luciérnaga rebelde
3. Dezember 2014 @ 18:47
USA sage vor allem NATO!!
Peter Nemschak
3. Dezember 2014 @ 10:18
Was haben Sie gegen das westlich orientierte Unternehmertum? Warum sollte es dabei einen Widerspruch zum nicht gerade post-sowjetfreundlichen Maidan geben?
DerDicke
3. Dezember 2014 @ 11:14
Wechsel von Unternehmen zur Politik (gilt auch in die andere Richtung) sind besonders zu bewerten, da die Politik die Regeln vorgibt (oder im Fall der USA auch mal bei Regierungswechseln nachhilft falls eine Regierung nicht genehm ist). Wenn also der Sohn eines hochrangigen US-Politikers plötzlich in einer hohen Position eines Unternehmens eines „vom eigenen Standpunkt überzeugten Landes“ auftaucht dann stinkt das ebenso zum Himmel wie wenn Beschäftigte von Private-Equity Firmen plötzlich Finanzminister im selben Land werden – und das obwohl sie erst „zum Staatsbürger gemacht“ werden müssen.
Bin gespannt wie lange es bis zur Kontenrevolution in der Ukraine dauert, die Goldvorräte welche bei Nacht und Nebel außer Landes gebracht wurden werden mittlerweile auch vermisst. Die Menschen welche nicht Nutznießer der aktuellen Entwicklung sind (also 99%) sollten sich mittlerweile extrem verarscht vorkommen – sinkende Einkommen, steigende Preise und eine immer deutlicher zu Tage tretende Marionettenregierung.
http://www.zerohedge.com/news/2014-12-02/its-gold-vaporized-furious-ukraine-turns-its-central-bankers