Brüske Kehrtwende in Syrien

Eine militärische Lösung des Syrien-Konflikts kann es nicht geben. Wir müssen erst eine Untersuchung über den Giftgas-Angriff abwarten. Das sagte die EU auf ihrer Syrien-Konferenz in Brüssel. Alles schon vergessen?

Zwei Tage und einen amerikanischen Militärschlag später scheint sich jedenfalls niemand mehr in Brüssel an eigenen Worte zu erinnern. Stattdessen twittert Ratspräsident Tusk:

Plötzlich ist die Welt wieder ganz einfach: Assad ist schuld – auch ohne Untersuchung. Die USA sind wieder die Guten, und natürlich wird die EU mit Präsident Trump zusammenarbeiten.

Auch Kanzlerin Merkel und ihr Adjudant Hollande aus Frankreich unterstützen die USA. Dabei haben ihre Außenminister am Mittwoch in Brüssel noch ganz andere Dinge gesagt.

So äußerte SPD-Mann Gabriel die „Sorge, dass der Kampf gegen Terrorismus im Zentrum steht und der politische Prozess quasi aus dem Blickfeld geraten könnte“. Er meinte Trump.

Nun steht der Krieg im Mittelpunkt, der politische Prozess ist beendet, und die EU klatscht Beifall…