Kaum Hoffnung für Griechenland
Kanzlerin Merkel und ihr Juniorpartner Macron präsentieren sie als großen Erfolg. Doch die „Rettung“ Griechenlands ist gar keine. In Wahrheit schwindet die Hoffnung, dass Hellas bald wieder auf eigenen Beinen stehen kann.
Dies räumen mittlerweile sogar die EZB und die EU-Kommission ein. Die Brüsseler Behörde glaubt zwar, dass Griechenland mit einem „Puffer“ von 9 Mrd. Euro aus dem laufenden Hilfsprogramm ausscheiden wird.
Doch ohne weitere Entlastungen bei den Schulden werde das Land nicht erfolgreich an die Märkte zurückkehren können, warnen die EU-Experten in Brüssel. Ein weiterer Dämpfer kommt aus Frankfurt.
EZB-Chef Draghi hat klargestellt, dass Griechenland in absehbarer Zeit nicht in das Anleiheprogramm aufgenommen werden kann. Es gebe weiter „ernste Zweifel“ an der Tragfähigkeit der Schulden.
Damit entfällt aber auch der von Premierminister Tsipras erhoffte geldpolitische Stimulus. Zudem werden potentielle Investoren weiter abwarten, wie der Streit um Schulden-Erleichterungen ausgeht.
Merkels Finanzminister Schäuble hatte eine Lösung bei der letzten Eurogruppe auf 2018 verschoben – vor der Bundestagswahl passiert gar nicht mehr. Zudem soll Athen bis 2060 weiter kürzen und sparen.
Die Lage ist so hoffnungslos, dass die konservative Opposition in Athen schon auf ein neues, dann viertes Hilfsprogramm hofft. Aus einer Pressemitteilung von AfD-Gründer Lucke:
„Allgemein wurde betont, dass die bis 2060 festgelegten Budgetziele zu hart seien und die wirtschaftliche Entwicklung Griechenlands behindern würden. Es besteht große Einigkeit, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Oppositionsführer Mitsotakis brachte sogar schon ein viertes Rettungspaket ins Spiel.“
Für einen neuen Bailout gibt es in Berlin aber keine Mehrheit. Spätestens im Sommer 2018 dürfte daher die Debatte über den „Grexit“ neu aufleben. FDP-Chef Lindner trommelt ja schon…
P.S. Eben kommt die Meldung, dass Griechenland noch 2017 auf den Anleihenmarkt zurückkehren soll. Das sagen Vertreter der EU-Kommission und der EZB. Wait and see…
Siehe auch „Fünf Gründe, warum die Eurogruppe versagt“
Olli
30. Juni 2017 @ 20:53
Mitschuldig sind auch die Wähler und Wählerinnen in den anderen europäischen Ländern, die Politiker an der Macht halten, die diesen Blödsinn anzetteln.
Einem Land Budget-Pläne bis 2060 vorschreiben zu wollen ist dermaßen daneben.
Lina
28. Juni 2017 @ 14:06
Einerseits muss Athen „sparen“. Verdammt, dieses Wort führt sowas von in die Irre!
Athen muss Renten kürzen, bis die Rentner in den Straßen von Athen verrecken.
Athen muss seine Kranken verrecken lassen.
(Habe keine Lust, die Liste weiterzuführen. Das habe ich oft genug gemacht.)
Neu ist, dass Athen vom Europäischen Gerichtshof verurteilt wird, weil es Flüchtlinge (die abgeschoben werden müssten), nicht menschenwürdig versorgen und unterbringen kann.
Dafür muss es jetzt ne Strafe zahlen.
Es wird Zeit, dass die Troika vors Kriegsgericht kommt. Wegen des Krieges, das es gegen das Land führt.
Lina
28. Juni 2017 @ 13:58
Hast du übrigens mitgekriegt, dass Verträge zur Gas-Förderung in griechischen Gewässern abgeschlossen wurden?
Kein Wunder, dass die Griechen jetzt bis 2060 „schwer verschuldet“ sein werden.
😉
Lina
28. Juni 2017 @ 13:56
ebo,
ich kann mich nicht erinnern – vielleicht liege ich hier falsch, korrigiere mich bitte – dass jemals ein deutscher Politiker über Griechenland-Rettung gesprochen hat.
Es heißt immer nur „Euro-Rettung“ und „Griechenland Kredite“.
Hartmut Lau
28. Juni 2017 @ 13:14
Ein Super Geschaeftsmodell, Die Elite Banditen ( EZB,EU Politschausteller) arbeiten gemeinsam zur Zerstoerung der griechischen Volkswirtschaft, pluendern jene aus, um dann die gigantischen Oel und Gasreserven fuer nen Ei und Appel per griechischer Lizenz auszubeuten. Natuerlich bekommt, dann das griechische Volk dann auch keinen Erloes, da dann ja die Schulden damit abbezahlt werden muessen.
Tolle Sache, auf heisser luft Geld gedruckt, dem Grichischen Volk als Kredit verkauft, obwohl damit die internationalen Grossbanken “gerettet” wurden.