Juncker will Polen schonen

Genau wie Österreich und Ungarn dürfte auch Polen mit einem blauen Auge davonkommen. Mit Strafen wegen der vermuteten Übergriffe auf den Rechtsstaat sei nicht zu rechnen, sagte Kommissionschef Juncker.

“Wir sprechen jetzt mit Polen, und ich will nicht über Ergebnisse spekulieren”, sagte Juncker am Donnerstag in Amsterdam. Er glaube nicht, dass es zu Strafmaßnahmen kommen werde.

Damit widerspricht Juncker nicht nur dem deutschen EU-Kommissar Oettinger, der Warschau “unter Aufsicht” stellen will. Er entwertet auch das neue EU-Verfahren zur Sicherung des Rechtsstaats.

Denn wenn man schon Straffreiheit ankündigt, bevor es überhaupt eine offizielle Aussprache in der Brüsseler Behörde gegeben hat (die ist nächsten Mittwoch geplant), wird das ganze Verfahren zur Farce.

Ach übrigens:Am selben Tag, da Juncker seine Generalabsolution erteilte, setzte Warschau das umstrittene neue Mediengesetz in Kraft… – Mehr zu Polen hier