Juncker: Energie vor Euro

Der so genannte Spitzenkandidat der Konservativen (Merkel und Van Rompuy mögen diesen Begriff nicht), J.-C. Juncker, hat sein Wahlprogramm präsentiert. Überraschung: die Eurokrise ist nicht mehr so wichtig.

Die Reform der Eurozone taucht erst als Nummer vier seiner Prioritätenliste auf – nach Wachstum und Jobs (durch den “digitalen Binnenmarkt”, hmmm) sowie dem umstrittenen Freihandelsabkommen mit den USA.

Aufsteiger des Tages ist jedoch die Energieunion, die auch Polen fordert. Zitat aus Junckers Programm:

As a second priority, I want to reform and reorganise Europe’s energy policy in a new European Energy Union. We need to pool our resources, combine our infrastructures and unite our negotiating power vis-à-vis third countries. We need to diversify our energy sources, and reduce the energy dependency of several of our Member States.

I want to keep our European energy market open to our neighbours. However, if the price for energy from the East becomes too expensive, either in commercial or in political terms, Europe should be able to switch very swiftly to other supply channels.

Sehr hübsch die “Drittstaaten”, mit denen natürlich Russland gemeint ist, und nur Russland. Sehr schön auch der “politische Preis”, der völlig neu im EU-Jargon auftaucht.

Aber auch dieser politische Preis ist Ansichtssache. Von Petro-Dollars aus Kuweit oder Öl aus Saudi-Arabien dürfen wir natürlich abhängig bleiben, meint Merkels Verlegenheitskandidat… – Mehr hier