Juncker macht sich lächerlich
Erst funktioniert er das Europaparlament in eine Kathedrale für Altkanzler Kohl um. Dann beschimpft er die EU-Abgeordneten – sie seien „lächerlich“. Doch dieses Urteil fällt auf Kommissionschef Juncker zurück.
„Das Europaparlament ist lächerlich, sehr lächerlich“, sagte Juncker, nachdem nur wenige MEP zur Debatte über die abgelaufene EU-Präsidentschaft Maltas gekommen waren.
Wenn es nach Juncker gegangen wäre, hätte der Saal wohl voll sein müssen. Die Abgeordneten sollten Maltas Regierungschef Muscat lauschen, verlangt der Luxemburger.
Dabei gibt es viele gute Gründe, genau das nicht zu tun. Denn Muscat steckt knietief im Panama-Skandal um Steuerflucht und Briefkastenfirmen. Er hat Fortschritte im Kampf um Steuergerechtigkeit verhindert.
Und Junckers Kommission hat beide Augen zugedrückt. Statt ihre Arbeit zu tun, berief sie eine Trauerfeier in den Plenarsaal in Straßburg ein. Da immerhin war der Saal voll.
Was will Juncker noch? Dass die Abgeordneten „Halleluja“ singen? Dass sie auch kleinen, korrupten Staaten wie Malta oder Luxemburg huldigen? Mt Verlaub, das finde ich lächerlich…
Siehe auch „Junckers Anmaßung“
Baer
5. Juli 2017 @ 08:12
Ausnahmsweise stimme ich Herrn Nemschak vollumfänglich zu.
Isaac
6. Juli 2017 @ 09:52
ich auch aber sehr ausnahmsweise
Peter Nemschak
4. Juli 2017 @ 11:35
Man merkt, Juncker wird alt und zum Nostalgiker. Er sollte von der Bühne abtreten, und die Kommission sollte lieber die Regierungschefs der Steuersünder zum Rapport zitieren statt alte Zeiten beschwören. Was Juncker macht, nennt man Führungsschwäche, ein politisches Weichei von gestern, bestenfalls tauglich zum Fest- oder Trauerredner.