Jetzt wird’s brenzlig

Die Flüchtlingskrise nimmt eine dramatische Wendung. Mit einem Nato-Einsatz in der Ägäis und Drohgebärden der Türkei riskiert das deutsche EUropa eine militärische Eskalation.


[dropcap]O[/dropcap]ffiziell ist es „nur“ ein Einsatz gegen Schlepper. Ein von Deutschland geführter Nato-Schiffsverband soll Flüchtlingsboote in der Ägäis aufspüren, um die türkischen Behörden zu unterstützen.

Doch damit macht sich die Nato – auf Drängen von Kanzlerin Merkel – vom türkischen Sultan Erdogan abhängig. Der droht der EU derweil unverhohlen damit, Flüchtlinge als Faustpfand zu nutzen.

„Wir können die Türen nach Griechenland und Bulgarien jederzeit öffnen, und wir können die Flüchtlinge in Busse stecken“, hatte Erdogan laut dem Protokoll eines Gespräch mit Kommissionschef  Juncker im November gesagt.

Erdogan bestätigte am Donnerstag erstmals die Echtheit des Dokuments, das die griechische Internetseite „Euro2Day“ veröffentlicht hatte. Dieser Blog hatte vorab berichtet.

„Das veröffentlichte Protokoll ist für uns keine Schande, sondern eigentlich ein Entlastungsdokument“, sagte Erdogan. „Allah führt die Arglist der Verräter nicht zum Erfolg.“

Während Erdogan die EU unter Druck setzt, droht er gleichzeitig mit einem Militäreinsatz ein Syrien. Dabei könnte er mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten, das Bodentruppen entsenden möchte.

Russland warnt vor „Weltkrieg“

Wenn man eins und eins zusammenzählt, hat sich die EU auf deutschen Druck in die Hände eines unberechenbaren Politikers  begeben, der den Westen in ein militärisches Abenteuer in Syrien stürzen könnte.

Man muss deshalb nicht gleich von einem „3. Weltkrieg“ sprechen, wie Russlands Regierungschefs Medwedjew. Klar ist jedoch, das Deutschland die EU – und die Nato – in eine brenzlige Lage manövriert hat.

Und all das nur, weil Merkel ihre eigenen Fehler in der Flüchtlingskrise partout nicht eingestehen und die deutschen Grenzen nicht „sichern“ will, wie es im neuen EU-Jargon so schön heißt…