“Jamaika wird Europa lähmen”
Es gibt ihn also noch, den ehemaligen Kanzlerkandidaten der SPD. Jetzt hat er sich sogar zu Europa gemeldet: Merkels geplante, aber wacklige Jamaika-Koaltion werde die EU paralysieren, warnt Schulz.
Das schwarz-gelb-grüne Bündnis dürfte im permanenten gegenseitigen Misstrauen vereint sein. So würde das größte EU-Mitgliedsland zur “Paralyse Europas” beitragen.
Schuld trage die Kanzlerin, “die Weltmeisterin des Ungefähren, die Großmeisterin der Inszenierung”. Sie lasse den Erwartungsdruck ansteigen, damit sie auch den kleinsten Erfolg als Großtat verkaufen könne.
Da ist was dran, Genosse Schulz. Tatsächlich hat sich Merkel bis zuletzt fein herausgehalten und nirgendwo festgelegt. Allerdings war auch der Europa-Kurs der SPD nicht sehr klar.
Schulz stattete Frankreichs Macron zwar einen Besuch in Paris ab, verpasste aber die Chance, sich danach selbst als “deutschen Macron” zu inszenieren. Aufbruchsstimmung hat er nicht verbreitet.
Das wäre aber nötig gewesen, um Merkel vom hohen Roß zu stoßen. Dort sitzt sie nun und wartet, wie sie von “Jamaika” zur Macht getragen wird – um dann wieder Europapolitik nach ihrem Gusto zu machen…
Siehe auch “Merkel macht, was sie will – trotz Jamaika”
Oudejans
18. November 2017 @ 12:34
>>”sich danach selbst als “deutschen Macron” zu inszenieren.”
Ich weiß ja nicht. Grundsätzlich scheint sie ja in verschiedenen Wohnsitzen geübt, aber würde Frau Macron nicht Aufbruchstimmung empfinden auf die Dauer in Würselen?
Baer
18. November 2017 @ 10:11
Was an Macron nachahmenswert sein soll erschließt sich mir nicht so ganz.Ein Elitenadlatus gegen das Volk.Seine Politik hat mit dem ursprünglichen europäischen Gedanken aber auch gar nichts zu tun.
Auf ihn kann man getrost verzichten,und ich denke es wird nicht mehr lange dauern bis mehr werden.
Peter Nemschak
18. November 2017 @ 10:54
Sagen Sie einmal, wer ist das Volk? Das Volk, das Sie wahrscheinlich meinen, besteht aus einer Vielzahl von Milieus mit unterschiedlichen Wertvorstellungen. Das erklärt auch das Wahlergebnis der letzten Bundestagswahl.
Heiko Schlottke
18. November 2017 @ 09:26
Vieles gewiss richtig, aber sich „als deutschen Macron zu inszenieren“ wäre kein Erfolgsrezept. Statt Inszenierungen – vordergründiger politischer Show, wie wir sie im Übermaß erleben – wäre ein klarer, glaubwürdiger Kurs wünschenswert.
Peter Nemschak
17. November 2017 @ 18:59
Haltet den Dieb. Die SPD hätte die Möglichkeit gehabt, gemeinsam mit CDU/CSU wieder eine große Koalition zu bilden, hat es aber aus egoistischen Gründen abgelehnt. So toll europäisch denkt die SPD nicht. Ihr nationales Interesse geht vor europäischem.