IWF wollte Berlin ausbooten
Auf dem Höhepunkt der Eurokrise gab es Gedankenspiele, Berlin auszubooten, um Griechenland einen zweiten Schuldenschnitt zu gewähren. Dies berichtet die “FT” gut versteckt am Ende eines Artikels.
Demnach habe IWF-Chefin Lagarde im Sommer 2012 die Regierung in Athen gedrängt, einen Haircut zu fordern. Hintergrund war der wachsende Widerstand im IWF gegen neue Griechenland-Hilfen.
Doch Finanzminister Stournaras habe sich dem Druck aus Washington nicht gebeugt. Zwar wäre ein Schuldenschnitt im griechischen Interesse gewesen (er wäre es noch heute). Doch Berlin sagte Nein.
“Yannis, forget it”, wird Finanzminister Schäuble zitiert. Damit war das Thema gestorben. Allerdings musste auch Berlin verzichten – auf den “Grexit”, also den Rausschmiss Griechenlands aus dem Euro.
Ein interessanter Kommentar zu dieser abenteuerlichen Story findet sich auf dem Varoufakis-Blog. Mehr zur Diskussion im IWF hier, zur aktuellen Lage in Griechenland hier
Peter Ehrlich
10. Januar 2014 @ 12:25
Lieber Eric, die IWF Position war bekannt (ich habe jedenfalls in der FTD darüber berichtet). Der IWF selbst hat für sich einen Haircut immer ausgeschlossen (genauso die EZB). Beste Grüße Peter Ehrlich
ebo
10. Januar 2014 @ 12:34
@Peter Ehrlich
Das erinnere ich etwas anders. Auf der Eurogruppen-Sitzung im Dezember 2012 hat Lagarde offen für einen Haircut geworben. Schäuble war dagegen. Die Debatte wurde dann auf die Zeit eines Primärüberschusses verschoben – den Athen nun verzeichnet. Das Thema ist also durchaus aktuell. Was ist denn die Meinung der EZB?