IWF warnt vor neuem Krisenschub
Scheinbar heldenhaft haben sich Buba-Chef Weidmann und seine Nordalliierten am vergangenen Donnerstag gegen eine neue Zinssenkung der EZB gestemmt. Jetzt kommt raus, dass dies ein Fehler war.
In seinem aktuellen Ausblick für die Eurozone warnt der IWF heute nämlich vor einem neuen Schub in der Eurokrise. Die “zentrifugalen Kräfte” seien “besorgniserregend”, Europa müsse mit allen Mitteln gegensteuern.
Und das heißt auch: Zinssenkung. Doch dafür ist es nun schon zu spät. Weidmann hat der Eurozone mal wieder einen Bärendienst erwiesen, auch wenn SPON & Co. dies nicht glauben. – Mehr zum Thema hier
Johannes
9. Juli 2013 @ 21:22
Noch niedriger Zinsen würden bedeuten, die deutschen Bürger noch mehr Geld beim “sparen” verlieren würden. Das würde natürlich stärker auffallen und würde dem Euro in Deutschland nicht gut tun. Und die niedrigen Zinsen haben nicht zum einem Aufschwung in Europa geführt. Billiges Geld gilt als eine der Uhrsachen für die Finanzkrise 2008. Das, was die Krise mitausgelöst hat soll die Lösung der Krise sein? Schlechter Scherz. Außerdem,der IWF wünscht sich dank Frankreich und Amerika die totalen Schuldenübernahme durch Deutschland, dann kann man an der Wall-Street noch besser zocken und die Franzosen brauchen keine Reformen machen, dafür sind ja die dummen Deutschen da. Der IWF und seine Chefin haben eigene Interessen!
DerDicke
9. Juli 2013 @ 11:15
Warum sollte es bei den Zinsen auf Staatsanleihen der Südländer einen Unterschied machen, ob der EZB-Zins 0,5% oder 0,75% oder 1,5% beträgt? Bezahlt wird das Ausfallrisiko, und je weiter dieses steigt desto mehr steigen auch die Zinsen. Auch wenn die EZB bei 0% Zinsen ankommt werde ich als Gläubiger in Haftung genommen, sobald der Schuldner ausfällt (da ich in dem Moment bei der EZB der Schuldner bin).
Gearscht sind die Sparer, wer im aktuellen Umfeld noch privat vorsorgt ist mit dem Klammerbeutel gepudert…
Und die Zentrifugalkräfte der Eurozone sind ohnehin nicht mehr beherrschbar, bei der wirtschaftlichen Lage und der Jugendarbeitslosigkeit im Süden ist es keine Frage “ob”, sondern “wann” es größere Aufstände gibt.
Ich empfehle Flassbeck ( http://www.flassbeck-economics.de/ ), der hat sehr interessante Thesen und Lösungen zum Thema “Europa”. Schuld am Zerfall ist Deutschland mit seiner Niedriglohn- und Sozialdumpingspolitik trotz hoher Produktivität, um dem Export zu huldigen discounten wir den Rest Europas in die Überschuldung und den wirtschaftlichen Untergang…
Hyperlokal
9. Juli 2013 @ 10:25
Der neue drohende Krisenschub hat ganz bestimmt nichts mit dem aktuellen Zins-Gefummel unserer Notenbanker zu tun. In dem Bereich, in dem die sich bewegen, haben Zinssenkungen oder Erhöhungen keinerlei Auswirkungen mehr auf das Geschehen, höchsten auf die Zockererwartungen an den Börsen und die sind ja wohl komplett irrelevant. Die ganze Diskussion ist Wichtigtuerei auf allen Seiten. Wer im Moment über Zinsen redet – egal ob Weidmann oder irgendwelche keynesianischen Blogartikler im Herdentrieb oder sonstwo, hat Null Peilung.