IWF-Streit spaltet Schäubles Truppen

Finanzminister Schäuble hat seine eigenen Truppen aus CDU/CSU in die Krise gestürzt. Weil er den IWF unbedingt in Griechenland an Bord haben will, aber einen Schuldenschnitt ablehnt, gibt es nun Zoff.

Erst wagte sich der CSU-Europapolitiker M. Weber aus der Deckung: Der IWF werde in Griechenland nicht unbedingt gebraucht, „Europa kann jetzt auf eigenen Beinen stehen“, sagte er laut „SZ“.

Doch kurz darauf kam die kalte Dusche von der CDU aus Berlin: Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Kauder, warnte, die Regierung in Athen solle sich nicht täuschen. „Wir bestehen auf den Zusagen.“

Der IWF müsse an Bord bleiben. „Sonst können wir keine weiteren Hilfen genehmigen“, sagte er dem Magazin „Focus“. Damit steht Bundestag gegen Europaparlament, wo Weber die Konservativen führt.

Es ist ein klassischer Machtkampf, wie er im deutschen Europa immer häufiger wird. Er macht nicht nur die Stützung Griechenlands schwieriger, das weiter auf neue Kredithilfen warten muss.

Es stört auch Schäuble. Der könnte zwar auch damit leben, wenn der Eurorettungsfonds ESM die Rolle des IWF übernimmt. Doch eigentlich wollte er die Sozis in die IWF-Griechenland-Falle locken.

Nun sind seine eigenen Truppen hineingetappt…

Siehe auch „Die-Griechenland-Krise ist zurück“