Ihr werdet Renzi noch nachtrauern!

Jetzt kommen wieder die hämischen Kommentare. Italien sei nicht reformierbar, Renzi habe sich verzockt, ganz Europa brauche Reformen. Doch all die Besserwisser werden diesem Mann noch nachtrauern.

Denn Renzi stand für Reformen – wenn auch andere, als die Eliten in Berlin und Brüssel immer fordern. Er wollte den italienischen Staat umbauen, er wollte die Wirtschaft modernisieren.

Dafür hätte er Schützenhilfe aus der EU gebraucht. Doch die kam nicht. Selbst nach dem Brexit, als Renzi die Kanzlerin zu einem Sondergipfel nach Ventotene lud, schlug die alle Ansinnen aus.

Eine Neugründung der EU? Nein. Ein neues Führungstrio mit Deutschland und Frankreich? Nein. Ein Schengen der Verteidigung? Nein? Mehr Hilfe bei den Flüchtlingen? Nein.

Kein Wunder, dass Renzi mahnte, die EU dürfe nicht nur einem Land dienen – Deutschland. Kein Wunder auch, dass es am Ende einsam um ihn wurde. Merkel hatte ihn längst abgeschrieben.

Zum Schluß ist er zu weit gegangen. Die geplante Wahlreform hätte der Demokratie in Italien geschadet. Doch den Schaden trägt nun nicht nur Italien, ganz EUropa dürfte ihn zu spüren bekommen.

Wenn es dumm läuft, kommt nun eine neue Eurokrise, die Märkte reagieren schon nervös. Und mit Italien fällt auch noch das letzte größere EU-Land aus – es wird nun gegen Brüssel und Berlin wenden.

Ihr werdet Renzi noch nachtrauern, fürchte ich…

Siehe auch “Das Ende der EU, wie wir sie kennen”