Und die Fluchtursachen?

Wenn man schon einen Flüchtlingsgipfel mit der Türkei organisiert, sollte man auch über Syrien, den Irak, den IS und die Kurden sprechen. Erstaunlicherweise taucht davon kein Wort im EU-Kommuniqué auf.

Dabei betont Kanzlerin Merkel doch in jeder Sonntagsrede, man müsse die „Fluchtursachen bekämpfen“. Darüber hätte sie doch prima mit ihrem „Schlüsselpartner“ reden können. Auch die EU hätte dazu etwas zu sagen.

Doch weder Merkel noch Ratspräsident Tusk oder gar die Außenbeauftragte Mogherini verloren dazu ein öffentliches Wort. Haben Sie es schlicht vergessen, um Merkels Coup zu erleichtern?

Das ist unwahrscheinlich. Viel näher liegt die Vermutung, dass den EU-Granden das Thema unangenehm ist. Denn dann hätte man ja auch über die türkische Hilfe für den IS und den Krieg gegen die Kurden reden müssen.

Auch die Weigerung der Türkei, die Grenze für syrische Flüchtlinge aus Aleppo zu öffnen, wäre dann zur Sprache gekommen. Vielleicht sogar die Drohung, zusammen mit den Saudis in Syrien einzumarschieren.

Alles in allem heizt die Türkei den Krieg in Syrien mehr an, als den Europäern lieb sein kann. Wenn es dumm läuft, werden unsere „Schlüsselpartner“ selbst noch zur „Fluchtursache“… – Mehr dazu hier