Hollande warnt vor neuer Eurokrise
Frankreich schlägt Alarm: Wegen des Kriegs in der Ukraine und zunehmend schlechter Wirtschaftsdaten in der EU drohe eine neue Eurokrise, warnt Staatschef Hollande.
Der Sozialist, der selbst unter massivem Reformdruck steht, fordert deshalb einen Sondergipfel der Eurozone. Dabei zählt er auf die Unterstützung Italiens, das derzeit den EU-Vorsitz hat.
Gestern wurde bekannt, dass die Arbeitslosigkeit im Euroraum immer noch bei 11,5 % liegt – wie auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2012. Zudem ist die Inflationsrate erneut gesunken – auf nur noch 0,3 Prozent.
Im zweiten Quartal 2014 hatte die Eurozone kein Wachstum verzeichnet. Frankreich stagnierte, die deutsche Wirtschaft ist sogar geschrumpft. Pessimsten sprechen schon von einer Rezession im Merkel-Land.
Trotzdem sträubt sich die Kanzlerin gegen jede Kursänderung. Es hätten sich schon viele EU-Gipfel mit den Fragen von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit befasst.
Merkel verfolgt ihre eigene Agenda – mit der Nominierung des Spaniers De Guindos zum neuen Eurogruppenchef. Dafür braucht sie allerdings grünes Licht von Hollande… – Mehr hier
winston
1. September 2014 @ 05:27
@Europäer
“Wirtschaftskatastrophe ungeahnten Ausmasses”
Alles voraus gesagt, u.a. von Milton Friedman (Gott der Liberalen), der ging sogar noch wesentlich weiter.
Aber die Europäischen Führer hörten nicht auf diese Leute, weil Ökonomen. Auch heute passiert genau das gleiche, man schlägt sämtliche Warnungen in den Wind, so geschehen in Lindau beim Nobel treffen der Ökonomen, wo Merkel die Ökonomen als Astrologen abstempelte.
M.E. ist es unmöglich den Euro zu retten, weil der Euro die Ursache dieses Desasters ist. Will man Europa retten, muss der Euro weg, je schneller desto besser.
Der Euro ist restriktiver als Gold Standard und Bretton Woods zusammen.
Tim
1. September 2014 @ 10:24
@ winston
“Der Euro ist restriktiver als Gold Standard und Bretton Woods zusammen.”
Naja, in gewisser Weise schon richtig, dann aber auch wieder nicht.
Es wird oft so getan, als seien flexible Wechselkurse eine Kur ohne Schmerzen. Das ist aber nicht der Fall. Wenn ein Land extern abwertet, treten natürlich dieselben Wohlstandsverluste wie bei einer internen Abwertung auf – sie werden aber gleichmäßiger auf alle Bürger des Währungsgebietes verteilt. Darum gilt eine externe Abwertung als politisch leichter durchsetzbar.
Merke: Flexible Wechselkurse machen der Politik das Leben leichter, aber nicht der Wirtschaft und den Konsumenten.
Ein Europäer
31. August 2014 @ 13:07
Draghi kann den Euro und die Eurozone alleine nicht retten, er ist auf politsche Rückendeckung angewiesen. Europa braucht mehr denn je einen Konsens für mehr Wachstum, mehr Beschäftigung und eine Geldpolitik die den Schuldabbau der Euroländer zur Seite steht. Merkel und all die Sado-Monetaristen, Wirtschaftskalvinisten und Moralaposteln der FAZ, Axel Spinner Verlag und Konsorten scheinen nicht zu verstehen oder wollen es nicht verstehen das alleine mit Austeritätspolitik Europa ist nicht nur auf dem Holzweg, sondern ein Debakel und eine Wirtschaftskatastrophe ungeahnten Ausmaßes für Europa ist damit so gut wie vorprogrammiert. Wenn Hollande Frankreich, den Euro und Europa retten will, dann muss er Draghi die zwingend politische Rückendeckung anbieten.
winston
30. August 2014 @ 18:33
Hollande warnt vor neuer Eurokrise, war sie jemals weg ?
Gleichzeitig will er die Eurokrise mit einer Französischen Agenda 2010 bekämpfen (Valls), bin gespannt.
Die Eurozone steht schlechter da als 2007.
Sämtliche Staatsanleihen stehen auf einem Historischem tief, wo sind die Ratingagenturen ?
Peter Nemschak
31. August 2014 @ 08:31
Es klingt ein wenig wie “Haltet den Dieb”. Er und seine Kollegen in der EU haben die letzten beiden Jahre, die Draghi mit seiner Geldpolitik erkauft hat, verplempert statt einen kombinierten Konjunktur-/Strukturpakt zu vereinbaren und umzusetzen. Hoffentlich ist die Not jetzt groß genug, dass dies geschieht.
winston
30. August 2014 @ 18:21
Zu Hollande, Merkel und Renzi, kommt mir ein Zitat von Carlo Cipolla in den Sinn:
“Die Dummheit richtet mehr Schaden an als Verbrechen”
http://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_M._Cipolla
Marcel
30. August 2014 @ 17:07
Wenn sich irgendwann in der Zukunft die Menschen fragen warum sie in Armut, Chaos und Anarchie leben, ist das die Antwort: Bundeskanzlerin der BRD Frau Merkel und ihre eigene Agenda für Wachstum & Wohlstand in Europa. Hollande wird kurz oder lang einknicken, der kann sich nicht Merkel widersetzen. Ich gib ihm noch 1Jahr und Hollande ist weg vom Fenster.
Johannes
30. August 2014 @ 16:19
Hahaha, Sanktionen verhängen gegen Russland und anschließend deutsches Steuergeld verlangen weil die Wirtschaftsdaten schlechter werden oder wie? Darauf läuft es doch hinaus, hab ich recht?!
Man könnte glatt annnehmen die Euro-Fanatiker wollten selber an ihrem schlechten Image weiter arbeiten.
Ach köstlich, immer wenn man denkt es geht nicht noch dreister, legen diese religiösen Eurofanatiker einen drauf.