Hoffnung aus Rom

Der Festakt dauerte nur ein paar Minuten. 27 EU-Chefs haben in Rom ihre Unterschrift unter eine Erklärung gesetzt und behaupten nun, das sei ein neuer Aufbruch. Doch die Hoffnung kommt von woanders.

Sie kommt nicht aus den Palästen, sondern aus den Straßen von Rom, wo Tausende für ein neues, anderes Europa demonstrierten. March for EUrope, DIEM 25 und viele Europaabgeordnete waren unterwegs.

Sie wissen, dass das “Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten”, das Kanzlerin Merkel nun preist, nur ein Placebo für mangelnden Reformwillen und ein anderes Wort für den Status Quo ist.

Denn es ist ja längst Realität. Im Schengenraum und in der Eurozone haben sich schon vor Jahren einige EU-Länder zusammengetan, um schneller voranzugehen als der Rest.

Dies hat weder die Flüchtlingskrise verhindert noch die Eurokrise abgewendet. Es hat nur eins bewirkt: Dass Deutschland immer stärker geworden ist und sich nun seine Partner aussuchen kann.

Dieses deutsche Europa ist aber nicht das, was die Bürger wollen. Sie wollen ein gleichberechtigtes, solidarisches und soziales Europa, in dem nicht Berlin diktiert, sondern alle demokratisch mit entscheiden.

So interpretiere ich jedenfalls den Aufruf zum “March for Europe”, den auch 300 Intellektuelle unterschrieben haben. Mit dabei war übrigens J. Solana, der sich dafür einsetzt, die EU neu aufzustellen...
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