Hoffnung aus Hellas

Am Tag des #Greferendums überbieten sich Politiker und Medien mit Horrorszenarien. Von „humanitärer Katastrophe“ bis „Terrorismus“ reicht die Palette. Dabei birgt die Wahl auch Hoffnung auf ein anderes EUropa.

  • Dass das Referendum überhaupt stattfindet, ist schon ein Erfolg für die Demokratie. Damit wurde das technokratische, postdemokratische Eurosystem ausgebremst – auch wenn die EU-Politiker weiter versuchen, ein Exempel zu statuieren.
  • Positiv ist auch, dass sich eine Mehrheit für ein „Ja zum Euro, aber anders“ abzeichnet. Das wollen nämlich beide Lager in Griechenland. Selbst bei einem Sieg der Jasager lässt sich die Kritik am Kurs der „Euroretter“ nicht mehr übersehen.
  • Ein wichtiger Erfolg ist schon jetzt, dass das alte, fatale Memorandum vom Tisch ist. Das letzte „Angebot“ der Gläubiger war wirtschaftlich schlecht, finanziell katastrophal und politisch unannehmbar. Das dämmert nun sogar Dijsselbloem & Co.
  • Optimistisch stimmt, dass nun neue Elemente auf dem Tisch liegen, die die „Euroretter“ nicht mehr ignorieren können. Dazu zählt die Forderung nach dem Schuldenschnitt made by IWF, aber auch ein – diesmal richtiger – Wachstumspakt.
  • Strategisch wichtig ist, dass zum ersten Mal ein Scheitern des „deutschen EUropa“ möglich scheint. Der „Spiegel“ macht damit sogar auf. Merkels Maskerade ist aufgeflogen; jeder weiß nun, dass sie vor den Trümmern ihrer Politik steht.

Heute kommt also viel Hoffnung aus Hellas. Ob es noch Hoffnung für Griechenland gibt, ist eine andere Frage. Das entscheiden die EU-Politiker und EZB-Technokraten in Berlin, Brüssel und Frankfurt. Bisher verbreiten sie vor allem Angst und Schrecken.

Siehe zu diesem Thema auch „5 Mythen zum Greferendum“ und „Angie, here is what to do