Handelsblatt hilft beim Ausverkauf
Vor fünf Jahren warb das Handelsblatt noch dafür, griechische Staatsanleihen zu kaufen. Jetzt beteiligt es sich am Ausverkauf, den Finanzminister Schäuble angeordnet hat.
Wollten Sie schon immer ein eigenes Eiland besitzen? In Griechenland könnte der Traum jetzt wahr werden. Einige der rund 6.000 Inseln stehen zum Verkauf, Eigentümer hoffen auf schnelles Geld. Die elf größten Schnäppchen.
So reißerisch preist die deutsche Wirtschaftszeitung ihre Fotostrecke an, die natürlich vor allem als Klickfalle zum Verkauf von Werbung dient. Schon beim vierten Klick kommt eine Ad.
Nun ja, online halt. Allerdings sucht man vergebens nach einem kritischen Artikel zum Ausverkauf eines EU-Landes. Das Handelsblatt hat sich auch dem Mainstream ergeben… – Mehr zum Griechenland-Deal hier
Alexander
17. Juli 2015 @ 11:30
An dieser Stelle sollte man an das “bewährte” dt. Modell der Treuhand erinnern und daran, wie erfolgreich es war: anfänglich wurde das DDR-Vermögen von der Treuhand auf 586 Miliarden DM geschätzt, nach Beendigung der Mission wies die Treuhand einen Verlust von >264 Miliarden DM auf samt einem Heer von Arbeitslosen. Jetzt will man das gleiche Modell an Griechenland wieder ausprobieren – zu Junckers Bedauern ohne Beteiligung der Steueroase Luxemburg. Das Zeitalter der EU-Kolonialpolitik hat begonnen – unter deutscher Führung. Hat schon einst nicht geklappt und wird es auch diesmal nicht.
Peter Nemschak
17. Juli 2015 @ 10:45
Auch Qualitätsmedien sind auf Werbung angewiesen. Der langfristige Vorteil für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone ist nicht nur aus nationaler sondern europäischer Sicht schwer argumentierbar, außer man ist in der gegenwärtigen EU-Architektur überzeugter Anhänger einer Transferunion.