Grillo wendet sich von Farage ab
Überraschende Wende im Europaparlament: Der italienische Politclown B. Grillo will nichts mehr mit dem britischen EU-Gegner N. Farage zu tun haben. Grillos Fünf-Sterne-Bewegung strebt jetzt zu den Liberalen.
Bei einer Mitgliederbefragung sprachen sich 78,5 Prozent der Mitglieder für die Zusammenarbeit mit der Liberalen-Fraktion ALDE aus, in der auch die deutsche FDP vertreten ist.
ALDE-Fraktionschef Verhofstadt hat sich zu dem Vorstoß noch nicht geäußert. Bisher lehnte er es ab, mit den “Grillini” zusammenarbeiten, die ein Referendum über den Euro-Ausstieg fordern.
Doch seit der Belgier seine Kandidatur für die Nachfolge von M. Schulz als Chef des Europaparlaments angemeldet hat, wirbt er um neue Partner. Grillos Leute kämen da womöglich gerade recht…
Der Schulz-Nachfolger soll am 17. Januar gewählt werden. Im Rennen sind auch der Berlusconi-Spezi Tajani (für die Konservativen) und sein Landsmann Pitella (für die Sozis).
Da niemand über eine absolute Mehrheit verfügt, wird es spannend…
P.S. Die Liberalen haben Grillos Liebeswerben zurückgewiesen. Es gebe noch “Meinungsverschiedenheiten zu europäischen Schlüsselthemen” – vermutlich meint er den Euro…
Peter Nemschak
9. Januar 2017 @ 17:08
Grillo hat seit dem BREXIT-Referendum kalte Füße bekommen. Im Unterschied zu GB müsste Italien bei einem ITALEXIT auch die Eurozone verlassen. Einem Nicht-EU Land würde die EU sicher keine so großzügigen Kreditkonditionen gewähren wie sie heute Italien bekommt.