Griechenland: Hollande rüffelt Schäuble

Der Streit um Schulden-Erleichterungen für Griechenland führt zu deutsch-französischen Spannungen. Nachdem die Eurogruppe die Erleichterungen auf deutschen Befehl gestrichen hatte, schießt Frankreich zurück.

„Griechenland muss würdig behandelt werden“, sagte Staatschef Hollande beim EU-Gipfel in Brüssel. Es komme nicht in Frage, dem überschuldeten Land noch mehr Auflagen zu machen.

Genau das hatten Finanzminister Schäuble und Eurogruppenchef Dijsselbloem aber versucht. Sie hatten eine bereits vereinbarte Erleichterung aufgehoben, weil Premier Tsipras ein Weihnachtsgeschenk an arme griechische Rentner plant.

Auch Finanzminister Sapin und EU-Währungskommissar Moscovici – ebenfalls Franzose – stellten sich gegen Schäuble. Allerdings ist der deutsche Kassenwart nicht in Brüssel; er agiert wie üblich aus dem Hintergrund.

Und der neue, womöglich existenzbedrohende Streit steht auch nicht auf der Tagesordnung des EU-Gipfels. Er wird wie üblich  als deutsch-griechische Affäre behandelt – am Freitag ist Tsipras in Berlin.

Wenn Kanzlerin Merkel dort den Daumen senkt, könnte Tsipras stürzen. Und genau das ist womöglich der Zweck der ganzen Übung, vermutet man im Europaparlament…