Griechenland: Sie zündeln wieder

Es geht schon wieder los. Nachdem Finanzminister Schäuble die letzte Eurogruppe zu Griechenland platzen ließ, bereitet sein  Lieblingsblatt “Bild” nun ein neues Schuldendrama vor. Athen dementiert.

“Streit um Schulden-Erlass: Griechen wollen neue Milliarden ablehnen”, meldet “Bild”. Angeblich wolle Athen keine frischen Hilfskredite annehmen, wenn die Eurogruppe nicht die versprochenen Erleichterungen beschließt.

Eine Quelle nennt das RegierungsRevolverblatt nicht. Man darf sie aber getrost in Berlin vermuten. Denn die gewünschte Wirkung ist erzielt:

Nun wird schon wieder über das nächste Schuldendrama spekuliert, der Euro schwächelt, die griechische Regierung gerät noch mehr unter Druck.

Zwar ließ Athen den Artikel umgehend dementieren. “Das ist nicht wahr”, sagte ein Regierungssprecher. Doch die Hoffnung, dass es bei der nächsten Eurogruppe am 15. Juni eine Lösung gibt, schwindet.

Denn der Streit der Gläubiger – also zwischen Schäuble und dem IWF – um Schuldenerleichterungen ist noch immer nicht gelöst. Die EU-Kommission versucht zu vermitteln, kommt aber nicht voran.

Nun ruhen alle Hoffnungen auf einem Besuch von Kommissionschef Juncker in Berlin. Am Mittwoch will er auch Schäuble treffen. Wenn es dann immer noch keine Fortschritte gibt, wird es ernst.

Dann können nur noch Kanzlerin Merkel und Frankreichs Macron helfen – Premier Tsipras hat sie schon eingeschaltet. Und wenn das auch nichts bringt? Dann wissen wir wenigstens, wer Schuld ist…