Goldman Sachs rules

Nach Euroland bekommt nun auch England einen Zentralbank-Chef von Goldman Sachs. Er heißt M. Carney und kommt aus Kanada. Zuvor hat er 13 Jahre bei Goldman in London gearbeitet. Das verbindet ihn mit EZB-Chef M. Draghi , der ebenfalls für die Amerikaner tätig war.

Die Nachricht kam zwar schon gestern, war aber wegen Griechenland, Eurogruppe etc. zunächst untergegangen – und geschickt getarnt. Die meisten Medien hielten es nämlich nur für bemerkenswert, dass die Engländer einen Ausländer an die Spitze ihrer ehrwürdigen Notenbank lassen, und verschwiegen die Goldman-Karriere.

Doch dass ein Ausländer gerufen wird, ist für uns Kontinentaleuropäer ein alter Hut. EZB-Chef Draghi ist schließlich Italiener und wird selbst von „Bild“ als „Preusse“ gefeiert. Die Nachricht hinter der Nachricht fiel mir erst bei Lektüre von „Le Monde“ auf – weil sie dort ganz oben bei den Favoriten der Leser steht.

Die Nominierung eines „Goldman Boy“ werde bestimmt wieder Verschwörungstheorien anheizen, schreibt das Blatt. Sie sollte aber auch die Europäer anspornen, denn Carney gilt als Experte für Schuldenkrisen, und er soll die Finanzstabilität auf der Insel überwachen. Eine ähnliche Rolle soll auch Draghi bekommen – doch Deutschland steht bei der Bankenaufsicht auf der Bremse. …

Mehr zum Thema Banken und Schulden hier. Mehr zu Goldman Sachs hier (das legendäre Pelzig-Video)