Fusion zur Unzeit

Das passt ja wie die Faust aufs Auge: Rund hundert Tage vor dem EU-Brexit-Referendum in UK wollen die Deutsche Börse Frankfurt und die London Stock Exchange fusionieren.

Geplant sei eine Fusion “auf Augenhöhe”, meldet n-tv. Der rechtliche Sitz soll allerdings London sein – und das könnte sich als Knackpunkt erweisen, wenn die Briten “No” zu EUropa sagen.

Dann wären die Milliarden-Geschäfte im Euro-Markt plötzlich in ein Nicht-EU-Land ausgelagert. Dies wirft weitreichende rechtliche, aber auch wirtschaftspolitische Fragen auf.

Kann es sein, dass die Börsengeschäfte in Frankfurt plötzlich dem Recht eines Nicht-EU-Lands unterliegen? Was sagt die EZB dazu? Und was sagen Paris und Amsterdam, die offenbar ausgestochen werden?

Die ist eine Fusion zur Unzeit. Mich würde mal interessieren, ob die deutsche Politik dahintersteckt – und welche wirtschaftlichen Interessen hier bedient werden… – Mehr zur politischen Ökonomie hier