Fusion zur Unzeit
Das passt ja wie die Faust aufs Auge: Rund hundert Tage vor dem EU-Brexit-Referendum in UK wollen die Deutsche Börse Frankfurt und die London Stock Exchange fusionieren.
Geplant sei eine Fusion “auf Augenhöhe”, meldet n-tv. Der rechtliche Sitz soll allerdings London sein – und das könnte sich als Knackpunkt erweisen, wenn die Briten “No” zu EUropa sagen.
Dann wären die Milliarden-Geschäfte im Euro-Markt plötzlich in ein Nicht-EU-Land ausgelagert. Dies wirft weitreichende rechtliche, aber auch wirtschaftspolitische Fragen auf.
Kann es sein, dass die Börsengeschäfte in Frankfurt plötzlich dem Recht eines Nicht-EU-Lands unterliegen? Was sagt die EZB dazu? Und was sagen Paris und Amsterdam, die offenbar ausgestochen werden?
Die ist eine Fusion zur Unzeit. Mich würde mal interessieren, ob die deutsche Politik dahintersteckt – und welche wirtschaftlichen Interessen hier bedient werden… – Mehr zur politischen Ökonomie hier
luciérnaga rebelde
17. März 2016 @ 11:56
Da geistert so ein Ding durch Internet über die Deutsche Bank und ihre Machenschaften. Könnte ja Auslöser sein? http://www.nachdenkseiten.de/?p=32146
Peter Nemschak
17. März 2016 @ 16:05
Nur keine Verschwörungstheorien ! Die Aktionäre müssen das entscheiden. Ist die Deutsche Bank nennenswert an den beiden Börsen als Aktionär beteiligt und hat daher Einfluss auf die Entscheidungsfindung?
GS
16. März 2016 @ 16:33
Fusion auf Augenhöhe, aber der Sitz wird in London sein. Solche Schelme.
Peter Nemschak
16. März 2016 @ 17:28
Wo der Sitz sein wird und die anderen Bedingungen der Fusion müssen die Aktionäre entscheiden, nicht die Politik. Deren Rolle besteht in der wettbewerbsrechtlichen Beurteilung der Transaktion.
GS
17. März 2016 @ 00:54
Soweit die Theorie. Ich hoffe nur, dass Du nicht naiv genug bist, zu glauben, dass daraus keine Implikationen erwachsen.
Peter Nemschak
16. März 2016 @ 10:20
Freier Kapitalverkehr besteht nicht nur innerhalb der EU. Ein deutsches Unternehmen kann grundsätzlich ein amerikanisches kaufen und umgekehrt. Die aufgeworfenen Fragen, nehme ich an, wurden im Vorfeld von den Parteien geklärt, unabhängig davon, ob es einen Brexit gibt oder nicht. Was sollte konkret wirtschaftspolitisch dagegen sprechen? Eine protektionistische Grundhaltung, wie sie am politischen Rand anzutreffen ist, wäre für die EU schädlich.
Baer
16. März 2016 @ 10:03
Schickt einfach alle diese Intriganten in die Wüste.Alle Macht geht vom Volke aus,also lasst uns wieder zur wahren Demokratie zurückkehren.