Frau schlägt vier Männer
Endlich mal eine Fernsehdebatte mit (fast) allen Kandidaten! Neben Schulz und Juncker haben im Europaparlament auch Verhofstadt, Ska Keller und Tsipras diskutiert – und siehe da: die Frau gewinnt!
Das war jedenfalls die vorherrschende Meinung bei der französischen Tageszeitung “Libération”, bei der ich als taz-Korrespondent live mitkommentieren durfte.
Die Grüne Ska war in Bestform und ging gleich zu Beginn mit Kritik an TTIP in die Offensive. Juncker war stehend k.o. Schulz wirkte, obwohl es für ihn ein Heimspiel war, wie gelähmt.
Gut präsentierten sich auch Verhofstadt und Tsipras. Vor allem die Scharmützel zwischen dem belgischen Liberalen und dem griechischen Linken brachten Leben in die Bude.
Doch in Deutschland wurde das Ganze nur auf Phoenix übertragen, auch auf den Social Media war nicht viel los. Also war es wohl kein Gamechanger, zumal Merkel weiter laviert… – mehr hier und hier (aktuelle Umfrage)
yoyojon
19. Mai 2014 @ 20:55
Hmmmm…. habe das nicht gesehen. Aber bei “Grüne” fällt mir immer die Maidankämpferin Harms ein, bei der ich zu gern wüsste, ob sie bei ihren Besuchen in Kiew auch mal einen Mollii werfen durfte…
luciérnaga rebelde
16. Mai 2014 @ 14:36
Hingegen sagt der Spitzenkandidat der (ultra)Rechten Spaniens während seiner TV-Debatte mit der Kandidatin der SP: “mit einer Frau zu debattieren ist schwierig, weil man sofort als Machist eingestuft wird wenn man “intellektuelle Ueberlegenheit” aufzeigt!!! So geht der Wahlkampf hier in Spanien…
Baer
16. Mai 2014 @ 13:36
Nichts ,aber auch gar nichts was aus EU kommt kann man ernst nehmen,außer die totalen Fehlentwicklungen und gravierenden Mißstände in EU.
Aber was will man von Politikdarstellern mit keinerlei ökonomischem Sachverstand auch anderes erwarten. Es ist nur noch zum K……..
Michael
16. Mai 2014 @ 08:39
Wenn es nach den üblichen parlamentarischen Bräuchen geht, haben von diesen Kandidaten ohnehin nur Juncker und Schulz eine Chance. Es geht schließlich nicht darum, den meisten Zuschauern zu gefallen, sondern eine Mehrheit der Mitglieder des EP hinter sich zu bringen. Da Junckers und Schulzens Parteien zusammen mehr als 400 Mandate halten werden und seit Jahrzehnten in einer mehr oder weniger informellen Koalition zusammenarbeiten, ist klar, dass kein Grüner, Linker und wahrscheinlich auch kein Liberaler durchkommt. Nur deshalb können die es sich auch leisten, im Wahlkampf originell und nicht total weichgespült daherzukommen.
Anderer Gesichtspunkt: Viel mehr Deutsche finden Schulz einen guten Kommissionspräsidenten als Juncker. Gleichzeitig wollen viel mehr Deutsche CDU/CSU wählen als SPD. Die Wähler nehmen eben das Spiel mit den “Spitzenkandidaten” (zu recht) nicht ernst.