Frankreichs Trump heißt Fillon

Neuer Eklat im französischen Präsidentschafts-Wahlkampf: Nun wirft der Kandidat der Republikaner, Fillon, Staatspräsident Hollande eine Verschwörung vor. Der Mann erinnert zunehmend an Trump.

Vor zwei Tagen waren die Ermittlungen gegen den konservativen Politiker ausgeweitet worden. Neben dem Verdacht der Scheinbeschäftigung wird nun auch der Vorwurf des schweren Betruges und der Fälschung untersucht.

Das ist ein schwerer Schlag für Fillon, denn als Betrüger kann man schwerlich zum Staatschef werden. Um nicht zu verlieren, dreht er nun den Spieß um – und beschuldigt Hollande, sich mit der Justiz verschworen zu haben.

Vertrauliche Ermittlungen würden sofort an die Presse durchgestochen, so Fillon, im Paris Elysée-Palast gebe es dafür sogar eine geheime Sondereinheit. Beweise legte er keine vor.

Das dürfte ihm auch schwer fallen. Schließlich wurde auch Hollande zum Opfer mehrerer “Leaks”. Und so erreicht Fillon mit seiner Gegenoffensive nur eins: das Amt des Staatspräsidenten weiter zu diskreditieren.

Das erinnert an Trump, der sich auch nicht zu schade war, seinem Amtsvorgänger Obama jede Art von Verschwörung vorzuwerfen. Doch die Parallele endet nicht hier, sie geht viel weiter.

Genau wie Trump wettert auch Fillon gegen Justiz und Medien, denen er eine Schmutzkampagne vorwirft. Und genau wie Trump unterhält auch Fillon offenbar enge Kontakte nach Moskau.

Wenn das so weiter geht, wird nicht die Nationalistin Le Pen zur größten Risiko für Frankreich und die EU, sondern der bürgerlich-konservative Fillon, dessen Partei der CDU/CSU nahesteht…