Forsyth wettert gegen Foreigner
Was kommt nach dem Brexit? Diese Frage, die der EU-Gipfel mal wieder ausklammert, stellt das Brüsseler Kulturzentrum Bozar. Der Schriftsteller F. Forsyth antwortet.
Also, eigentlich antwortet er nicht. Forsyth sagt nur, dass sich bisher alle Warnungen vor dem totalen Zusammenbruch als falsch erweisen haben. Was die Brexiteers wollen, das weiß auch der Romancier nicht.
Dafür erklärt er, warum die Briten gegen die EU gestimmt haben. Sie seien von allen Premierministern betrogen worden, so F.F. Die hätten versprochen, dass es nur um den Binnenmarkt geht, nothing else.
Doch dann kam Maastricht, der Euro, die Erweiterung, die Ausländer. Und damit war für Forsyth das Fass voll. Denn plötzlich habe Brüssel die Kontrolle übernommen.
„I want my country back“, sagt er nun. Und dass es die Briten niemals erlauben würden, von „Foreignern“ regieret zu werden. Never ever. Es sei denn, die übernehmen die City of London, I guess.
Die deutsche Übernahme der LSE ist übrigens auf gutem Weg…
Peter Nemschak
20. Oktober 2016 @ 21:00
Das „Feindbild“ des „bloody foreigner“ gab es im UK schon vor 50 Jahren und wahrscheinlich davor. Das UK ist und bleibt eine dem europäischen Kontinent vorgelagerte Insel mit einem für uns seltsam anmutenden, aber jedenfalls nicht neuen, schrulligen Isolationismus.