Flüchtlingskrise eskaliert – am Brenner

Nach dem Notruf aus Italien haben Deutschland und Frankreich eine Krisensitzung einberufen und Abhilfe versprochen. Doch nun schießt Österreich quer – und Italien reagiert prompt.

Die Regierung bestellte den österreichischen Botschafter ein. Das Außenministerium in Rom sagte, dies sei die Konsequenz aus der Ankündigung, Soldaten am Brenner-Pass stationieren zu wollen.

Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen in Italien will Österreich „sehr zeitnah“ Kontrollen einführen – und im Grenzgebiet auch Soldaten stationieren.

Am Wochenende hatte das österreichische Verteidigungsministerium vier gepanzerte Fahrzeuge in das Grenzgebiet verlegen lassen. Nun eskaliert der Grenz-Streit.

Eine Zuspitzung droht auch im Mittelmeer. Denn Italien, Deutschland und Frankreich wollen den Helfern der nichtamtlichen Menschenrechts-Organisationen neue Auflagen machen.

Sie dürften darauf hinauslaufen, dass die NGO weniger Boat People aufnehmen – oder sie nicht mehr direkt nach Italien schicken. Nur wo sollen sie sonst hin? Vielleicht nach Malta – oder nach Korsika?

Nobody knows. Immerhin hat die EU-Kommission nun einen neuen „Action Plan“ vorgelegt. Deshalb wird sicher bald alles gut, oder?