Flickenteppich für die Banken

Deutschland und Frankreich haben eine Einigung zur Bankenunion herbeigeführt. Morgens um halb fünf war es soweit. Allerdings hat sich Berlin in den wesentlichen Punkten durchgesetzt: die deutschen Sparkassen bleiben ausgenommen, die Aufsicht startet frühestens im März 2014 – also erst nach der Bundestagswahl. Genau, wie in diesem Blog vorhergesagt

Das Ergebnis dieses “historischen” Kompromisses: Im ohnehin schon zersplitterten Bankenmarkt entsteht ein neuer Flickenteppich. Die meisten deutschen Finanzinstitute bleiben unter nationaler Aufsicht, die in Sachen HypoRealEstate und WestLB schon ihre Unfähigkeit bewiesen hat. Und Großbritannien, Schweden sowie Tschechien bleiben ganz draußen.

Insgesamt kommen gerade einmal 150 von 6000 Banken unter EZB-Aufsicht. Und die Regeln für den Einsatz der Aufseher wurden offenbar noch nicht einmal genau definiert. Das eigentliche Ziel, den Finanzmarkt sicherer zu machen, wird so wohl kaum erreicht. Wer zocken will, geht weiter nach London – oder künftig auch zur Sparkasse Köln? Mehr zum Thema hier.