Falsches Mittel, schlechtes Timing
Nein, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind noch nicht beschlossen. Bisher ist nicht einmal bekannt, was die EU-Botschafter genau vereinbart haben.
Doch schon jetzt ist klar, dass härtere Sanktionen den Krieg in der Ukraine nicht stoppen können. Denn Moskau ist nicht der einzige Kriegstreiber.
Die Verantwortlichen sitzen auch in Washington und Kiew. Die USA heizen den Konflikt seit dem Regime Change am 21. Februar systematisch an.
Und die Führung in Kiew (wer ist im Moment eigentlich Premier?) verhindert mit ihrem Krieg sogar die Aufklärung des Absturzes von Flug MH17.
Diesen Absturz nun als Vorwand für Wirtschaftssanktionen zu nehmen, ist gleichzeitig billig und absurd. Denn der Vorfall ist noch längst nicht aufgeklärt.
Der Schuldige ist nicht gefunden, für einen Schuldspruch ist es zu früh. Die Aufklärung wird nicht zuletzt von unseren Freunden in der Ukraine verhindert.
Wenn man hingegen Putin bestrafen wollte, so ist es bereits viel zu spät. Der Schaden in der Ukraine ist längst irreversibel.
Und bis die Sanktionen wirken, wird die Lage weiter eskalieren. Das Gerede von Deeskalation und hilfreichem Zwang ist überholt.
Es geht längst nicht mehr um eine Stabilisierung der Ukraine, sondern um eine massive geopolitische Konfrontation.
Doch die EU hat sich dies nie eingestanden. Ich bin mal gespannt, wie sie ihren „Coup de Folie“ – Pardon: die neuen Sanktionen – begründet…
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thewisemansfear
30. Juli 2014 @ 11:50
Micheal Hudson zum Kern der Krise, lohnenswerte 5 Minuten: http://michael-hudson.com/2014/07/us-fracking-eu-sovereignty/
Hiller
30. Juli 2014 @ 11:46
„. . . Die Verantwortlichen sitzen auch in Washington und Kiew“? Wenn es um die Entstehung der Ukraine-Krise und „Kriegstreiber“ geht, sollten wir dann nicht auch nach Brüssel selbst auf den Expansionsdrang von EU und NATO schaun und nach Berlin, wo man die tragischen Entwicklungen geduldet und gefördert hat? Und jetzt wird ständig von „Deeskalation“ gesprochen und die öffentlich-rechtliche Propagandamaschine serviert dem Zuschauer „MH17-Abschuss“ und „Sanktionen gegen Russland“ in einem Satz, ohne Punkt, Komma und Existenz irgendwelcher Beweise, wer den Finger am Abzug hatte? Es scheint, als sollte das Publikum gezielt auf die Ausweitung des Konfliktes eingestimmt werden.
DerDicke
30. Juli 2014 @ 10:41
Wird kommen, zumindest in Europa. Scheint schon vereinbart zu sein:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/29/putin-vertrauer-es-wird-krieg-in-europa-geben/
http://www.zerohedge.com/news/2014-07-28/shocking-reason-putin-isnt-worried-about-50-billion-yukos-ruling
NATO-Manöver im September in der Ukraine:
http://www.focus.de/politik/ausland/nato-manoever-in-der-ukraine-rapid-trident-2014-ukraine-im-news-ticker-kommentar_id_5786071.html
http://www.neues-deutschland.de/artikel/940649.nato-bereitet-manoever-in-ukraine-vor.html
Ist doch nett – zum 100. Geburtstag von WW1 kommt WW3.
Baer
30. Juli 2014 @ 09:44
Wieso begründen? Die EU begründet doch nie etwas … Der Euro eint doch Europa ,wenn so Einigung und Frieden aussieht, dann habe ich lieber Krieg,am besten gleich atomar und weltweit ,damit die wirklichen Kriegstreiber in USA endlich mal erfahren,was Krieg im eigenen Land ist.Ich bin überzeugt,dass in einem solchen Fall sehr schnell Schluß wäre mit „Yes we can!!!“