Der Greekraine-Komplex

Der Hacker-Angriff auf “TV5 Monde” zeigt, dass der Terror eine neue, “virtuelle” Dimension erreicht hat. Dahinter stehen die Konflikte in Nahost und Afrika. Doch die EU ist auf ganz andere Gefahren fixiert –  warum nur?

Griechenland und die Ukraine – das sind die Themen, mit denen wir seit Wochen bearbeitet und verängstigt werden. Fast täglich droht der Krieg im Osten und die Pleite im Süden.

Die EU und ihre Mitglieder haben sich so sehr auf diese Krisen fixiert, dass es fast schon absurd wird. Plötzlich liebäugeln die Finnen mit der Nato, Deutschland kauft Kampfpanzer.

Griechenland wird unter außenpolitischen Generalverdacht gestellt, während wir uns vom Oligarchen-Pleite-Land Ukraine vorschreiben lassen, wer nach Russland reisen darf.

London ist der größte Wackelkandidat

Angesichts der realen Gefahren muss man fast von einem Komplex sprechen, dem “Gree(ce)/U)kraine-Komplex. Denn der größte Wackelkandidat ist nicht Athen, sondern immer noch London.

Und die größte Bedrohung geht nicht von Russland und der Ukraine-Krise, sondern von den Konflikten in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten aus. Der Krieg lauert im Süden, nicht im Osten.

Im Grunde findet er längst auf europäischem Boden statt – über die “ausländische Kämpfer” genannten Anhänger von Al Kaida und IS, die aus unseren Vorstädten kommen.

Wem nützt die falsche Ausrichtung?

Seit den Anschlägen in Paris und in Kopenhagen wissen wir dies nur zu gut. Die massive Cyber-Attacke des “Cyber-Kalifats” auf “TV5 Monde” hat die Bedrohung noch einmal unterstrichen.

Doch statt über die islamistische Gefahr auf unseren eigenen Bilschirmen diskutiert die EU über russische Propaganda. Und statt über die Massaker in Syrien über Scharmützel in der Ukraine.

Bleibt die Frage, woher diese falsche Fixierung kommt – und wem sie nutzt. Die Antwort überlasse ich meinen Lesern…