EU-Richter sollen zu CETA schweigen

Jetzt gibt es aber wirklich keine Zeit mehr zu verlieren. Nachdem die Wallonie das CETA-Abkommen mit Kanada um drei (!) Tage aufgehalten hatte, macht die EU nun umso mehr Druck – und sperrt die Richter aus.

Grüne und Linke im Europaparlament hatten vorgeschlagen, das höchste EU-Gericht in Luxemburg einzuschalten, um CETA zu prüfen. Nicht ohne Grund – sogar der Deutsche Richterbund hat seine Zweifel.

“Die rechtlichen Bedenken sind noch nicht geklärt”, warnte Verbandschef Gnisa unlängst. Vor allem das Investitions-Gericht sei fragwürdig. Doch der GroKo im EU-Parlament ist das offenbar egal.

Erst setzte sie eine Debatte zum Thema ab, nun hat sie auch den Antrag abgelehnt, den EuGH anzurufen. “Große Koalition verhindert Rechtssicherheit bei Paralleljustiz”, wettert S. Giegold von den Grünen.

Demgegenüber verweisen SPD und CDU/CSU auf den Eilbedarf. Man habe keine Zeit mehr zu verlieren. Mag sein. Aber eine Prüfung durch den EuGH wird es trotzdem geben – durch Belgien.

Das hatte die Wallonie durchgesetzt – sie hat in fünf Tagen CETA-Aufstand mehr für die Rechtssicherheit in der EU getan als das Europaparlament in vielen Jahren…