Erdogan will Zypern besetzt halten – für immer

Es wurde ja viel über die Genfer Gespräche zur Wiedervereinigung Zyperns berichtet. Sogar Kommissionschef Juncker hat daran teilgenommen. Wenig berichtet wird, woran sie gescheitert sind.

Es lag vor allem an Sultan Erdogan. Der gibt sich nicht nur in Gebietsfragen unnachgiebig, sondern er will die seit 1974 geteilte Insel auch weiter besetzt halten. Und zwar “für immer”, wie die FT meldet.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ein Nato-Land (Türkei) besetzt ein EU-Land und unterstützt eine Regierung, die völkerrechtlich von niemandem anerkannt wird (Nordzypern).

Doch statt die Besatzung zu beenden, soll die Vereinigung sie perpetuieren. Und zwar mit 30.000 türkischen Soldaten! Das ist, als wären die Russen nach der deutschen Wiedervereinigung in Ostdeutschland geblieben.

Wie man mit so einem Mann überhaupt noch verhandeln kann, ist mir schleierhaft. Wozu wollen Juncker & Co. “die Gesprächskanäle offen” halten, wenn Erdogan jedes Gespräch seines Sinns entleert?

Klar, Erdogan könnte sich noch (ein wenig) bewegen. Aber Besatzer will er bleiben, “für immer”. Zudem möchte er über Zypern ein Mit- und Mitsprache- und Vetorecht auf die EU-Außenpolitik bekommen.

Und das in einem Moment, in dem er in seinem Land eine offene, islamistische Diktatur errichtet. Wie bescheuert muss man eigentlich sein, um dieses böse und gefährliche Spiel mitzuspielen?

Siehe auch “Warum die Türkei zur Gefahr wird”