Endlich, im Europaparlament wird g-e-w-ä-h-l-t!

Unter dem Genossen Schulz gab es kaum noch echte Abstimmungen im Europaparlament. Alles wurde in der GroKo ausgekungelt, Gesetze wurden im Trilog ausgemauschelt. Doch nun kommt eine echte Wahl!

Dabei geht es um den Schulz-Nachfolger. Eigentlich hatte die EVP-Fraktion, der auch CDU/CSU angehören, erwartet, dass ihr dieser Posten kampflos zufällt. Doch nun gibt es Gegenkandidaten.

Es tritt nicht nur der Italiener Pitella an (für die Sozis), sondern auch der Belgier Verhofstadt (für die Liberalen). Auch Grüne und Linke schicken eigene Kandidaten ins Rennen.

Da der EVP-Kandidat Tajani den anderen Fraktionen als unwählbar gilt (er ist ein Vertrauter Berlusconis und hat als EU-Kommissar den VW-Abgasskandal verschlafen), ist das Rennen völlig offen.

„Ich würde mein Geld nicht auf Herrn Tajani setzen, und ich würde mein Geld auch nicht auf Herrn Pittella setzen.“ So faßt der Chef der EU-Grünen, Bütikofer, die demokratische Lage zusammen.

Der beste Kandidat ist mit Sicherheit Verhofstadt. Er war ein guter Premierminister, ist ein glänzender Rednern und noch dazu überzeugter Föderalist, was dem Europaparlament sehr gut anstünde.

Doch Verhofstadt wurde schon einmal von Merkel verhindert: Bei der Wahl des Kommissionschefs vor 12 Jahren zog sie den blassen Barroso vor. Auch diesmal dürfte sie versuchen, ihn zu verhindern…

…und der EU damit erneut eine Wahl zu vermiesen. Ihr Kandidat, Tajani, dürfte allerdings nur durchkommen, wenn er sich von Rechtspopulisten und EU-Gegnern wählen lässt. Das wird spannend!