“Ein Riesenschritt nach vorne”

Wirtschaftsminister Gabriel hat das umstrittene CETA-Freihandelsabkommen als einen vorbildlichen Vertrag für alle künftigen Handelsabkommen gelobt. “Ceta ist ein Riesenschritt nach vorne”, sagte der SPD-Boss.

Dabei war nicht ganz klar, ob er an seine Partei, seine Machtbasis oder an die Wirtschaft gedacht hat. Denn selbst wenn CETA so toll ist, wie Gabriel sagt, bringt es nur minimales Extra-Einkommen.

Im EU-Schnitt wären das bestenfalls 20 Euro pro Arbeitnehmer – und das auch nur einmalig nach zehn Jahren, wie eine neue Studie aus Österreich ergeben hat. Das ist kaum der Rede wert.

Interessant ist allerdings, dass Gabriel CETA zum Maßstab für TTIP erhebt. “Wenn die Amerikaner nicht bereit sind, wenigstens auf die Standards von Ceta zu gehen, dann wird es keine Chance für ein Abkommen geben”, erklärte er.

Das ist doch mal eine Ansage. Allerdings haben die Amerikaner auch TPP, das Pazifik-Abkommen, mit viel niedrigeren Standards. Und dann haben sie noch die Briten, die schon mit den Füssen scharren.

Da bin ich mal gespannt, ob die USA nun auf den Genossen Gabriel hören – oder lieber auf Kanzlerin Merkel…?