Ein europäischer Frieden?

Ist der Krieg in der Ukraine noch zu stoppen? Vor dem Gipfel in Minsk haben Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande ihren “festen Willen” zur Einigung bekräftigt. Doch das reicht nicht für einen europäischen Frieden.

Es ist fast wie früher. Die “alten Europäer”, Deutschland und Frankreich, vereinen sich gegen den Rest der Welt und versuchen, Frieden zu stiften.

Das kennen wir aus dem Irakkrieg und aus Georgien. Für Europa waren die deutsch-französischen Initiativen wichtig, die Welt  bewegt haben sie nicht.

Merkel spielt solo in Washington

Wird es diesmal anders sein? Die Chancen stehen schlecht. Denn die EU ist nicht beteiligt; nicht einmal Ratspräsident Tusk zieht  mit. Und Merkel spielt schon wieder solo.

Anders als Altkanzler Schröder setzt sie nicht auf die Vetomacht Frankreich, um den Konflikt im Rahmen der Uno zu lösen. Sie reist allein nach Washington, um Obama einzubinden.

Statt ein klares Veto gegen US-Waffenlieferungen einzulegen, hat sie taktiert. Zudem drohen Obama und Merkel Russlands Putin  wieder mit dem totalen Wirtschaftskrieg.

Putin hat nichts zu verlieren

Das soll Putin beeindrucken, dürfte seinen Einigungswillen – wenn er denn je einen hatte – aber nur noch weiter verringern. Denn was hat der Kreml-Chef eigentlich noch zu verlieren?

Oder was hätte er zu gewinnen? Einen europäischen Frieden, eine Partnerschaft mit der EU? Schon wär’s. Aber dafür müsste die EU Russland ein achtbares Angebot machen.

Doch in Brüssel ist man schon nicht mehr in der Lage, Europa noch als EU plus Russland zu denken. Europa, das ist EU plus Ukraine plus Nato/USA, punkt.

Keine Alternative mehr zur Nato

Das war im Irakkrieg noch anders, zumindest im alten Europa. Schröder und Chirac haben mit Russland kooperiert und sogar laut über Alternativen zur Nato nachgedacht.

Heute planen Obama und Merkel eine Wirtschafts-Nato namens TTIP – gegen Russland und China. Auch das war wieder Thema in Washington…